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Ein bisschen wie auf Omas Dachboden

04.02.2010

Der Trödelladen der NRD in Mühltal schafft Arbeitsplätze für behinderte Menschen

„Hier habe ich gefunden, was ich in Berlin (!) zwei Tage lang vergeblich gesucht habe: Eine Weste, um meine Hochzeitsgarderobe aufzupeppen. Ich habe damals ohne Weste geheiratet!“ Der Eintrag ins Gästebuch kennzeichnet eine Besonderheit des Second-Hand-Shops in der Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) in Mühltal: Man fühlt sich dort wie auf Omas Dachboden, wo man unverhofft einen ganz tollen Fund machen kann.

 

Ein bisschen geheimnisvoll ist es tatsächlich im Second-Hand-Shop, der sich über 300 Quadratmeter im NRD-Versorgungszentrum erstreckt. Überall dämmriges Licht, auf Schritt und Tritt Überraschungseffekte, die der phantastischen Dekoration von Sigrid Klingler und ihrem Team zu verdanken sind: Hier steht ein Cowboy am Spielautomaten, dort „sitzt“ ein perfekt ausgestopftes Brautkleid auf einem antiken Stuhl – es gibt keinen leeren Fleck an Wänden und Decken des Shops. Jeder Zentimeter ist genutzt, um die gespendete Ware – Textilien, Bücher, Haushaltswaren, Spiele, Schallplatten und CD’s – zu präsentieren oder den Besucher zum Verweilen und Stöbern einzuladen. Mitten im Laden ist das „Wohnzimmer“ mit Sofa und Sesseln, wo man für 50 Cent einen Capuccino genießen und sich ausruhen kann, direkt neben der Kommode, die hunderte gespendeter Brillengestelle enthält.

Der Shop ist ein Ort der Integration, hier begegnen sich Menschen mit und ohne Behinderung. „Das Wichtigste ist, dass man sich hier wohlfühlt“, sagt Sigrid Klingler, die vor 17 Jahren die Leitung übernommen hat, „jeder ist willkommen. Und wir packen auch ein Glas für einen Euro liebevoll als Geschenk ein.“ Natürlich ist auch die Wirtschaftlichkeit unerlässlich, denn Personal- und Betriebskosten müssen durch den Umsatz erbracht werden und dann soll auch noch ein Erlös für die NRD übrig bleiben.

 

Mit den Billigketten und Ein-Euro-Shops zu konkurrieren, ist nicht leicht. Und auch E-bay habe sich deutlich ausgewirkt, sagt Klingler. “Kleine Kostbarkeiten, die man früher gespendet hat, verkauft man jetzt übers Internet“, stellt sie bedauernd fest. Deshalb ist ihr der persönliche Kontakt zu Kunden und Spendern wichtig: „Ich versuche im Gespräch zu vermitteln, dass der Laden ein Kleinod ist, das erhalten bleiben muss – nicht zuletzt, weil hier auch Menschen mit Behinderung einen Arbeitsplatz haben.“ Jeder, der hereinkommt, um einen Sack voll Wäsche oder drei Anzüge abzugeben, kriegt erst einmal ein Bonbon mit einem Zettelchen dran: Danke, dass sie an uns gedacht haben! Und dann lädt Sigrid Klingler den Spender ein, doch auch ein bisschen herumzustöbern. „Wir legen Wert auf Qualität“, erklärt sie, „jeder soll nur spenden, was er selbst auch noch kaufen oder benutzen würde“.

Seit etlichen Jahren nimmt der Shop nur noch Spenden an, die persönlich im Laden abgegeben werden. Die Sammel-Container auf dem Außengelände sind verschwunden, denn darin fand sich statt brauchbarer Ware oftmals überwiegend Müll, den die NRD für teures Geld entsorgen musste.

 

Rund hundert Menschen spenden und stöbern täglich im Shop, viele Stammkunden sind dabei. Diese finden sich auch ein bei den vierteljährlichen Events mit Livemusik und Popcorn, die bald von einem monatlichen langen Einkaufstag mit besonderen Angeboten abgelöst werden sollen.

Vom Wohlfühl-Effekt, den der Second-Hand-Shop vor allem vermitteln soll, spricht das inzwischen dreibändige Gästebuch fast auf jeder Seite: „This is a happy place and we love it“, schreiben Besucher aus den USA. „Eine Woche ohne Kleidershop ist wie Milchreis ohne Zimt & Zucker“, urteilen Mitarbeiterinnen aus dem Darmstädter Alice-Hospital. „Es tut gut zu sehen“, schreibt eine Besucherin aus Frankfurt, wie liebevoll die Sachen, die sonst achtlos weggeschmissen werden, ein neues Zuhause finden und vielleicht andere Menschen glücklich machen.“                                                              Marlene Broeckers

 

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  • Inklusion...

    ...bedeutet für mich, dass man alle Menschen wieder mehr zusammenführt. Wenn alle aufmerksam und hilfsbereit miteinander umgehen, dann geht es allen auch seelisch besser. 

    Inklusion...
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