04.03.2010
EKHN-Kirchenpräsident Dr. Volker Jung besuchte die Nieder-Ramstädter Diakonie
Diakonie und Behindertenhilfe sind Dr. Volker Jung seit langem vertraut, denn der 50 Jahre alte Theologe, der im Herbst 2008 zum sechsten Kirchenpräsidenten der EKHN gewählt wurde, hat sein Studium 1979 in Bielefeld-Bethel begonnen. „Ich weiß von daher, was eine Großeinrichtung ist“, erklärte er dem Vorstand der Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) bei seinem Besuch Anfang März, „damals gab es in Bethel sogar noch eine eigene Währung“.
So war man schon nach wenigen Minuten mitten im Thema. Denn die NRD im Jahr 2010 kennen zu lernen, bedeutete für den EKHN-Präsidenten zu erfahren, dass die Zeit der Großeinrichtung für die NRD vorbei ist und bereits große Schritte getan wurden, um die „Anstalt“ aufzulösen und alle Angebote künftig kleinteilig und regional in ganz Südhessen und auch in Rheinhessen vorzuhalten. „Das ist der richtige Weg“, so das Fazit von Dr. Jung nach einem ausführlichen Gedankenaustausch und einer Führung durch das NRD-Gelände in Nieder-Ramstadt.
Dass es Jungs Anliegen ist, Diakonie und Kirche wieder stärker zu verbinden“, hörten der NRD-Vorstandsvorsitzende Walter Diehl und sein Kollege Hans-Christoph Maurer mit Freude. Denn „mit der Regionalisierung aller unserer Angebote kommt die Diakonie dahin zurück, wo sie eigentlich hingehört: In die Kirchengemeinden“, so Maurer. Angesichts dessen, dass die Geschichte der Behindertenhilfe in den vergangenen eine “Anstalts-Geschichte“ war, erwarte man nicht, dass die Kirchengemeinden ihre neuen Mitglieder von heute auf morgen nahtlos integrieren, so der NRD-Vorstand. „Wir müssen ausloten, wie die Möglichkeiten und Grenzen aussehen.“ Zustimmend hörte Jung, dass die NRD eine Theologin eingestellt hat, die als Ansprechpartnerin für die NRD-Mitarbeiter in der Region, aber auch für die Kirchengemeinden und Pfarrer zur Verfügung stehen wird: „Die Kirchen-Gemeinden, haben eine hohe Bereitschaft, sich zu engagieren, aber sie sollen sich nicht überlastet fühlen.“ Der NRD-Vorstand betonte aber auch, dass die Pfarrstelle der NRD-eigenen Lazarusgemeinde, die auf 50 Prozent reduziert wurde, mittelfristig nicht weiter gekürzt werden sollte, um die Menschen in der Umbruch-Phase der Regionalisierung seelsorgerisch zu begleiten.
Mit großer Zustimmung kommentierte Jung auch die Tatsache, dass die NRD sich von vormals zentralen Dienstleistungen wie dem Reinigungs-Service nicht per Outsourcing trennte, sondern dass die Mitarbeiterin gleichfalls in die Region wechseln und auch als hauswirtschaftliche Kräfte in Betreuungsaufgaben integriert werden: „Die Diakonie hat Verantwortung für ihre Mitarbeiter“, so Jung, „und der Anspruch, eine kirchliche Einrichtung zu sein, muss auch im Unternehmen umgesetzt werden.
Der Kirchenpräsident zeigte sich in der NRD als offener Zuhörer und ließ keinen Zweifel daran, das Kirche und Diakonie zusammen gehören und auch wechselseitig ihre Glaubwürdigkeit bezeugen: „Die Öffentlichkeit nimmt ohnehin beide als Eins wahr." Marlene Broeckers
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