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Anderer Blick auf Menschen mit Behinderung

15.07.2011

Studenten der Hochschule Darmstadt fotografieren menschen mit Behinderung in der NRD

Anderer Blick auf Menschen mit Behinderung Nieder-Ramstädter Diakonie und die Hochschule Darmstadt realisieren ein Fotoprojekt – Eine Ausstellung ist geplant für Anfang 2012

 

Von Marlene Broeckers

 

Wie werden Menschen mit Behinderung wahrgenommen? Zweifellos haben in unserer Medienwelt Bilder einen prägenden Einfluss und in der Regel steht die Behinderung im Vordergrund, wenn Menschen mit Beeinträchtigung gezeigt werden. Was fehlt, ist der Blick, der auf Normalität verweist. In Deutschland leben rund zehn Millionen Menschen mit einer Behinderung, das ist jeder Achte. Nicht perfekt zu sein, ist also eigentlich ganz normal. Die klischeehafte Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung aufzubrechen, ist das Motiv einer Kooperation zwischen Nieder-Ramstädter Diakonie und dem Fotografie-Schwerpunkt des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt (h da) Rund ein Dutzend Studierende, die für ihr Hauptstudium den Schwerpunkt Fotografie gewählt haben, nehmen unter Leitung von Prof. Michael Kerstgens am Kooperationsprojekt teil. In kreativer Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung entstehen hier Fotografien, die voraussichtlich Anfang 2012 in einer öffentlichen Ausstellung gezeigt werden sollen. Im April hat die Fotoklasse mit Michael Kerstgens die NRD besucht, um einen Überblick über die Einrichtung und ihre vielfältigen Arbeitsbereiche zu gewinnen. Danach wurden einzelne Studierende von Mitarbeiterinnen der NRD-Öffentlichkeitsarbeit mit Einzelthemen vertraut gemacht, für die sie sich besonders interessieren. Seit Mai sind die Studentinnen und Studenten nun dabei, Kontakte mit Wohn- und Arbeitsgruppen oder Einzelpersonen zu knüpfen und Hospitationen durchzuführen, um ihr Thema genauer zu beleuchten und Menschen anzusprechen, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind. Daran herrscht kein Mangel. Viele lassen sich gern fotografieren, besonders da sie auch mit entscheiden sollen, wie sie sich gern zeigen möchten.   Manuel Wollgarten und Julia Wisswesser möchten NRD-Bewohner im Secondhand-Shop der Mühltaler Einrichtung aufnehmen. „Ich mache mich schön“ könnte eine der Anregungen sein, sich im Shop einmal zu „verkleiden“ und für ein Foto in Pose zu stellen. Silke Widderich will mit ihrer Kamera die Arbeit in der NRD-Gärtnerei beleuchten, Alex Fischer hat Kontakt zu Menschen mit Autismus aufgenommen, Michael Graefen hat Bilder in einer Montage -und Verpackungsgruppe der Mühltal-Werkstatt gemacht. Zum gegenseitigen Kennenlernen hat er die Arbeitsgruppe bei einem Ausflug ins Darmstädter Vivarium begleitet und fleißig den Auslöser gedrückt. Mit seinem Notebook kam er kurz darauf in die Werkstatt, um die Aufnahmen zu zeigen. Was hat ihn bewogen, sich für den Kurs bei Michael Kerstgens anzumelden, bei dem es um Methoden der Darstellung geht? „Ich habe als Zivi in einem Integrationskindergarten gearbeitet, das Thema interessiert mich. Für mich ist es eine Herausforderung, auch mit Menschen in Kontakt zu kommen, die nicht sprechen. Das habe ich mir schwerer vorgestellt. Ich muss wirklich sagen: Mir ging das Herz auf, als ich die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen beim Besuch im Vivarium erlebte.“ Kira Koswig hatte die Idee, ein Paar fotografisch darzustellen. Elvira und Thomas Hötzel, beide um die 50 Jahre alt, waren schnell bereit dazu. Sie haben sich schon als Kinder in der NRD kennengelernt, sind seit 34 Jahren ein Paar und haben im Sommer 2009 geheiratet. Zum Fotoshooting verabredeten sich die Hötzels im Frankfurter Palmengarten - Elviras Lieblingsort - und Thomas H. ließ sich von Kira Koswig auch auf der Arbeit in einem Pfungstädter Großmarkt ablichten. „Ich wünsche   mir einen offeneren Umgang mit behinderten Menschen“, sagt Kira Koswig, die selbst einen Onkel mit Down-Syndrom hat. Dass behinderte Menschen Assistenz und Hilfe und unterschiedlichem Maß benötigen, ist für sie nicht gleichbedeutend damit, sie in Sachen Liebe und Partnerschaft bevormunden zu dürfen. „Es gibt nichts Schöneres, als einen Menschen zu finden, der einen liebt und akzeptiert, wie man ist. Das gilt für alle“, so Kira Koswig. Michael Kerstgens freut sich über die Ideen, die das Projekt hervorbringt, und ist gespannt auf die Ergebnisse. Kooperationen mit externen Partnern aus Industrie, Kultur und Medien, und auch mit sozialen Einrichtungen sind   für ihn ein wichtiger Bestandteil der fotografischen Hochschullehre: „Die Studierenden sollen lernen, im Dialog mit Menschen mit ganz unterschiedlicher Biographie und sozialem Hintergrund fotografische Konzepte zu entwickeln, die als Kommunikationsmittel eingesetzt werden. Fotografie wird nicht zum Selbstzweck gelehrt und ein verantwortungsvoller Umgang mit Bildern ist heute wichtiger denn je.“

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  • Inklusion...

    ... finde ich sehr gut. Wenn Kinder von Anfang an zusammen sind und nicht auseinandersortiert werden, gewöhnen sich alle aneinander und können lernen, sich gegenseitig zu helfen. 

    Inklusion...
    Horst Enzmann
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