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Vorstand kritisiert die Preisverleihung an Peter Singer

08.06.2011

Affenrechte und Menschenkosten - Der NRD-Vorstand über die Auszeichnung des Philosophen Peter Singer

Als "höchst problematischen Vorgang" bezeichnet der NRD-Vorstand die Verleihung des Ethik-Preises an den australischen Philosophen Peter Singer durch die Giordano-Bruno*-Stiftung am 3. Juni 2011 in Frankfurt. Singer, 65, hat den erstmals verliehenen und mit 10.000 Euro dotierten Preis zusammen mit der italienischen Philosophin Paola Cavalieri wegen seines Eintretens für Tierrechte erhalten. Er ist jedoch seit der Veröffentlichung seines Werkes "Praktische Ethik" im Jahre 1984 speziell in Deutschland höchst umstritten, vor allem aufgrund der Position, die er im Zusammenhang mit schwer kranken und behinderten Menschen einnimmt.

 

Singer ist ein Vertreter des Utilitarimus, eines ethischen Ansatzes, der Handeln nach dem Prinzip von Nützlichkeit bewertet. Wie im Internet unter Wikipedia/ Peter singer nachzulesen ist, bedeutet die Tatsache, ein mensch zu sein, für Singer lediglich die biologische Zugehörigkeit zu einer bestimmten Spezis, die allein noch keinerlei moralische Bedeutung hat. Ausdrücklich distanziert sich Singer von der christlichen Tradition abendländischer Pflicht- und Wertvorstellungen (der Mensch als Ebenbild Gottes, Unantastbarkeit der Würde).

 

Als Anhänger des "Nützlichkeitsprinzips" stellt Singer auch die Kostenfrage. In seinem 1993 mit Helga Kuhse veröffentlichten Buch "Muss dieses Kind am Leben bleiben?" heißt es: "Jedes Gemeinwesen kann nur eine begrenzte Anzahl von Menschen verkraften, für die es aufkommen muss.  Wenn wir alle Kinder - ungeachtet ihrer künftigen Möglichkeiten - am Leben halten wollen, müssen wir andere Dinge, die wir möglicherweise für ebenso wichtig halten, aufgeben. Da die meisten Gemeinwesen offenbar nicht bereit sind, ausreichend Mittel für die Bedürfnisse ihrer behinderten Mitglieder bereitzustellen, ist das Überleben vieler weiterer schwerstbehinderter Kinder möglicherweise auch nicht im Interesse der behinderten Menschen, die bereits von staatlicher Fürsorge abhängig sind."  (zitiert nach Dr. Oliver Tolmein unter faz-community/ Biopolitik).

 

Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Hubert Hüppe (CDU) protestierte in der vergangenen Woche gegen die geplante Preisverleihung und forderte die Deutsche Nationalbibliothek auf, ihre Räume nicht zu diesem Anlass herzugeben.

 

"Ich habe das nicht für möglich gehalten, nach 20 Jahren noch einmal gegen Singer und seine Thesen für die Euthanasie von Säuglingen, Kindern und Erwachsenen mit sogenannten schweren Behinderungen hier protestieren zu müssen", empört sich Prof. Dr. Anne-Dore Stein von der Evangelischen Hochschule Darmstadt laut www.kobinet-nachrichten.de vom 3. Juni.

 

Der NRD-Vorstand teilt diese Auffassung. Denn es geht hier nicht um die Auszeichnung eines Tierschützers, sondern darum, dass die Giordano-Bruno-Stiftung einen Mann ehrt, der Menschen nach deren Stärken und Schwächen, nach Nutzen und Kosten kategorisiert und bewertet. "Auf diesem Hintergrund ist die Verleihung des Preises an Peter Singer in aller Deutlichkeit zu kritisieren" meint Vorstand Hans-Christoph Maurer.             7. Juni 2011

 

 

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*Giordano Bruno,   nach dem sich die 2004 gegründete Stiftung benennt, war übrigens ein katholischer Priester, Philosoph und Dichter, der im Jahre 1600 von der katholischen Inquisition wegen naturwissenschaftlicher Erkenntnisse als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Die katholische Kirche hat dies 400 Jahre später bedauert und offiziell als Fehlurteil eingestanden.

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