07.10.2015
Zu einem Fachtag „Straffälliges Verhalten von jungen Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung“ lädt der „Runde Tisch Südhessen“ für Donnerstag, 15. Oktober von 9 bis 16:30 Uhr in die Orangerie in Darmstadt ein.
Achtung: Die Veranstaltung wurde von Darmstadt-Wixhausen in die Orangerie nach Darmstadt verlegt.
Darmstadt. - Die von der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2009 unterzeichnete UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BKR) verlangt, die konsequente Umsetzung der gleichberechtigten Teilhabe für Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft. Diese Forderung ist nicht nur ein Arbeitsauftrag an Träger der Behindertenhilfe und Schulen, sondern auch an Behörden, Institutionen und Verbände, kurz: an Verantwortliche in allen Bereichen der Gesellschaft. Auch im Umgang mit Gewalt und straffälliges Verhalten von Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung muss es Veränderungen geben. Denn delinquentes oder kriminelles Verhalten versickert nicht länger in den Großeinrichtungen der Behindertenhilfe, sondern wird mit wachsender Inklusion öffentlich wahrnehmbar und bedarf einer angemessenen Antwort.
Diese Überzeugung vertritt der „Runde Tisch Südhessen“, der Ende 2010 gegründet wurde und sich seitdem in regelmäßigen Treffen mit Fragen der Gewaltprävention bei Kindern, Jugendliche und jungen Erwachsenen mit Behinderung beschäftigt. Entstanden ist der „Runde Tisch Südhessen“ auf Initiative der Kriminalbeamtin Christine Klein, Leiterin der Geschäftsstelle Südhessen des Hessischen „Netzwerks gegen Gewalt“, und der Sozialpädagogin Tanja Tandler von der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie. Viermal im Jahr laden Klein und Tandler zu Treffen des „Runden Tischs Südhessen“ ein, organisieren Workshops und Informationsveranstaltungen.
Zu einem Fachtag „Straffälliges Verhalten von jungen Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung“ lädt der „Runde Tisch Südhessen“ für Donnerstag, 15. Oktober von 9 bis 16:30 Uhr in die Orangerie in Darmstadt ein.
Angesprochen sind Mitarbeitende der Justiz und Polizei, Fachkräfte aus den Bereichen Sozial- und Heilpädagogik, sowie Menschen, die in der Betreuung und Beratung tätig sind und andere Interessierte aus Behörden, Institutionen und Verbänden.
Vormittags stehen Vorträge auf dem Programm, danach wird an Thementischen (Forensik, Justiz, Polizei, Lehre und Schule, Wohn- und Tagesstätten und Beratung) zum Austausch und zur Bearbeitung von Fragestellungen eingeladen.
Die Vorträge am Vormittag beginnen mit der „Geschichte von Christoph“, erzählt von Daniela Scheiterle, Mitarbeiterin der Wichernschule der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) in Mühltal. Es folgen Vorträge über den „Polizeilichen Umgang mit Menschen mit Behinderung“ von Peter Schmidt, Leitendender Polizeidirektor und Referent im hessischen Ministerium des Innern und für Sport, sowie über „Lehre und Ausbildung „ von Prof. Dr. Erik Weber von der Evangelischen Hochschule Darmstadt und Stephanie Spalt von der Graupner-Schule Darmstadt.
Über die „Verteidigung von Menschen mit Behinderung und die Schuldfähigkeitsproblematik“ wird die Strafverteidigerin Dr. Babette Tondorf aus Hamburg sprechen; mit Fragen zum Jugendmaßregelvollzug befasst sich der Kriminologe und Diplom-Sozialarbeiter Rolf Steck. Die Arbeitsphase am Nachmittag wird begleitet von der Wirtschaftspsychologin Dr. Wiebke Stegh.
Anmeldung bis 9. Oktober
Die Teilnahme am Fachtag ist kostenlos, die Anzahl der Teilnehmenden jedoch begrenzt.
Interessierte werden gebeten, ihre Anmeldung bis zum 9. Oktober per Email zu richten an: Fachtag-ngg.ppsh@polizei.hessen.de
Menschen mit Behinderung brauchen Ihre Hilfe!
© Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie
Bodelschwinghweg 5 - 64367 Mühltal - Tel.: (06151) 149-0 - Fax: (06151) 144117 - E-Mail: info@nrd.de