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Grünenpolitiker zu Besuch im Wohnverbund Erbach

18.12.2015

Grünenpolitiker zu Besuch im Wohnverbund Erbach

Zu einem Informationsgespräch über die Arbeit der NRD in Erbach trafen sich Vertreter der Grünen im Kreis Odenwald mit Verantwortlichen der NRD in den Räumen des dortigen Wohnverbundes. Das Gespräch wurde durch ein ganz besonderes Ereignis ausgelöst: Im vergangenen Sommer demonstrierten Bewohner der Erbacher Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung für mehr Betreuer

Zu einem Informationsgespräch über die Arbeit der NRD in Erbach trafen sich Vertreter der Grünen im Kreis Odenwald mit Verantwortlichen der NRD in den Räumen des dortigen Wohnverbundes. Das Gespräch wurde durch ein ganz besonderes Ereignis ausgelöst: Im vergangenen Sommer demonstrierten Bewohner der Erbacher Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung für mehr Betreuer. Ihr Slogan lautete: „Stell Dir vor, es ist Inklusion und keiner kann hin“. Die Grünen boten an zu prüfen, wie die politisch Verantwortlichen im Landkreis   die Behindertenhilfe besser unterstützen können. Seitens der Grünen nahmen Horst Kowarsch, Fraktions- und Kreisgeschäftsführer der Grünen im Odenwaldkreis, Elisabeth Bühler-Kowarsch, Fraktionssprecherin der Grünen im Kreistag und Michael Paul, in der Kreistagsfraktion zuständig für Sozialpolitik, teil.

Die Vertreter der NRD schilderten, dass es im vergangenen Herbst, bedingt durch eine Häufung von Schwangerschaften und Langzeiterkrankungen über einen Zeitraum von drei Monaten, zu einem Personalengpass kam, der nicht schnell genug aufgefangen werden konnte. Leider hat es drei Monate gedauert, um die Vakanzen aufzufangen, so Regionalleiter Dirk Tritzschak.

NRD-Vorständin Brigitte Walz-Kelbel gab zu bedenken, dass die Bewerberlage im Pflege- und Betreuungsbereich generell angespannt ist, was auch daran läge, dass die Behindertenhilfe nur niedrigere Gehälter zahlen kann als andere Sozialbereiche. Im System der Behindertenhilfe ist insgesamt zu wenig Geld, sagte Walz-Kelbel.

Auch sind die Arbeitszeiten nicht besonders attraktiv, ergänzte Wohnverbundsleiter Lars Edelbruck. Weil die meisten Bewohner tagsüber außerhalb arbeiten, konzentrierten sich die Dienstzeiten wochentags auf die Zeiten morgens und abends. Dadurch muss die NRD hier verstärkt Teilzeitstellen anbieten, und diese werden von Männern kaum nachgefragt, da sie in der Regel die Hauptverdiener sind.

Seit zehn Jahren baut die NRD ihre Angebote neu aus: weg von der Zentraleinrichtung zu kleinen Wohneinrichtungen in den Herkunftsorten der Klienten. Erbach war einer der ersten neuen Standorte. Hier findet auch eine andere Form der Betreuung statt, die viel mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung fördert und lebt. Wurde in den früheren Nieder-Ramstädter Heimen alles zentral organisiert, vom Einkaufen, Kochen, Waschen, Saubermachen bis zur Freizeitgestaltung und dem ärztlichen Dienst, so werden alle Tätigkeiten jetzt in den Wohngruppen von den Klienten und den Betreuern gemeinsam erledigt. Das stärkt jeden einzelnen und ist ein notwendiger Schritt dahin, den Anspruch auf Inklusion von Menschen mit Behinderung umzusetzen, den die Politik sich von der UNO bis zum Bundestag zu Eigen gemacht hat. Die vom Heimbeirat initiierte Demonstration ist somit auch die Folge einer veränderten Haltung in der Behindertenhilfe.

Diese Umstrukturierung erhöht nebenbei auch die Zahl der Betreuer, denn die frei gewordenen Servicestellen können auf die Betreuung umgelegt werden. Aber die Rahmenbedingungen, betont Dirk Tritzschak, legt der Gesetzgeber fest. Und damit auch den finanziellen Spielraum, den die Träger der Behindertenhilfe haben.

Im NRD-Wohnverbund Erbach leben 48 Männer und Frauen mit Behinderung im Alter von 17 bis 88 Jahren, in Wohngruppen von 12 Personen und in Apartments. Zum Wohnverbund gehört eine Tagesstätte, in der Menschen mit größeren Einschränkungen tagsüber betreut werden, die nicht in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) arbeiten können. Das sind zum großen Teil auch Menschen, die in ihren Familien wohnen.

In naher Zukunft plant die NRD, das Angebot in Erbach weiter zu modernisieren. Die Wohngruppen werden nach und nach verkleinert, wie es den Wünschen der Bewohner entspricht, die lieber in kleineren Gemeinschaften oder Einzelapartments leben wollen. Mit der Fertigstellung eines Neubaus auf dem Gelände des ehemaligen Erlenhofs wird das Raumangebot insgesamt wachsen, anschließend werden Umbauarbeiten auch in der Wohneinrichtung Am Brühl möglich werden.

Die Grünen im Odenwaldkreis verfolgen mit Interesse die Arbeit der Träger der Behindertenhilfe im Kreis und sind gerne bereit, die notwendigen Forderungen an die Politik mitzutragen. Zu diesem Zweck ist es sehr hilfreich, stellen sie fest, Gespräche zwischen Politik und Trägern regelmäßig zu führen.

Foto (von links): Lars Edelbruck, Elisabeth Bühler-Kowarsch, Dirk Tritzschak, Brigitte Walz-Kelbel, Horst Kowarsch, Michael Paul und Karl Gundacker

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