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Steingarten mit Säulentor

26.04.2016

Steingarten mit Säulentor

Mühltal. - Bildhauerin Kubach-Wilmsen hat für die NRD ein neues Kunstwerk geschaffen. Mit der Einweihung des Fliednerplatzes wird am Samstag, 30. April, das neue Steinmal auf dem NRD-Gelände der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Kunstwerk auf der 50 Quadratmeter großen Fläche zwischen Platz und Lazaruskirche wurde im Auftrag des NRD-Stiftungsrates von der Bildhauerin Anna Maria Kubach-Wilmsen entworfen und realisiert. Es verbindet die Geschichte der Einrichtung mit der Zukunft.

Es ist das zweite Werk, das die Künstlerin für die NRD geschaffen hat. Zusammen mit ihrem 2007 verstorbenen Mann Wolfgang Kubach-Wilmsen hatte sie anlässlich des 100-jährigen Bestehens der NRD ein Mahnmal für die Opfer der NS-Euthanasie geschaffen. Das Stein-Objekt ist ein gestürztes Buch, das die Erinnerung an die Namen aller BewohnerInnen symbolisiert, die ab 1938 wegen ihrer Behinderung aus Nieder-Ramstadt deportiert und ermordet wurden. Ganz in der Nähe dieses Mahnmals befindet sich nun das neue Kunstwerk – ein Steingarten mit Säulentor, das die Geschichte der NRD veranschaulicht und zugleich, so die Künstlerin, „eine Orientierung auf dem Weg zum Morgen“ darstellt.

Die Geschichte der NRD wird repräsentiert vom früheren Steinportal des Fliednerhauses, mit dem im Jahr 1900 die Arbeit der damaligen „Anstalt für Epileptische in Hessen“ begann.   Beim Abriss des Hauses im Jahr 2009 wurden die einzelnen Elemente des Portals – es handelt sich um roten Sandstein aus dem Odenwald – gesichert. Nun finden sich die Steine in ihrer früheren Anordnung in der Horizontale wieder und haben, so die Künstlerin, die Anmutung eines japanischen Steingartens. Der Eingang führt vom Fliednerplatz her durch zwei fast vier Meter hohe Säulen, die aus farbigen Natursteinen aller Kontinente gebaut sind. Die Säulen sind 3,50 und 3,60 Meter hoch und haben einen Durchmesser von 60 Zentimetern. Die Steine stammen aus Griechenland, Brasilien, Indien, Italien, Österreich, Deutschland, der Tschechoslowakei, Pakistan, Norwegen, Schweden Südafrika und Marokko, sie bestehen aus Marmor, Granit, Quarz oder Lava-Basalt und weisen ganz unterschiedliche Farben und Strukturen auf.

Zwei Tage lang war die 79 Jahre alte Künstlerin Ende April tätig, um beim Aufbau des Steinmals Regie zu führen und selbst Hand anzulegen. Mit Hilfe eines funkgesteuerten Krans wurden die schweren Steine an den jeweils richtigen Platz bewegt und von Kubach-Wilmsen genau ausgerichtet. Die Erde zwischen den Portalsteinen am Boden soll mit Sand bedeckt werden, so dass dort Kinder spielen können. Die Sandsteine, die etwa in Sitzhöhe aus dem Boden ragen, können zum Ausruhen oder Klettern genutzt werden.

Die Arbeit mit Steinen fasziniert und beschäftigt die Künstlerin seit Langem: „Steine sind älter als die Menschheitsgeschichte“, sagt Kubach-Wilmsen, die auf Reisen mit ihrem Mann überall auf der Welt vor allem Steine gesucht und gefunden hat.

Das frühere Portal des Fliednerhauses hat nun in der Horizontalen für sie den richtigen Platz. Sie deutet die Form des Portals als „gebogene Säule“, die das Gebeugtwerden des Menschen symbolisiert, „also die Sklaverei“. Die beiden vertikal ausgerichteten Steinsäulen hingegen stehen für Freiheit und – in der Vielfalt ihrer Herkunft – für die gemeinsame Anstrengung der Menschheit in allen Erdteilen, neue Ideen des Menschseins zu entwickeln. Die übereinander geschichteten Steine sind für Kubach-Wilmsen auch eine Visualisierung des Bibelwortes „Einer trage des anderen Last“ aus einem Brief von Paulus an die Galater (Galater 6,2).

„Das Säulentor steht im freien Naturraum nahe der Kirche“, erklärt die Künstlerin, „Bäume und   Sträucher sind seine Nachbarn. Sonne und Regen, Wind und Schnee rahmen seine stille Aussage. Das neue Säulentor lädt Menschen zum Durchschreiten ein und zum Verweilen im offenen Steinkreis der Geschichte.“ 
 

Arbeiten am Steinmal

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