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Paula Port: „Man hat sich in alles hineingelebt“

02.01.2017

Paula Port: „Man hat sich in alles hineingelebt“

Mühltal. Kurz vor dem Jahreswechsel wurde in der NRD-Altenhilfe der erste 100. Geburtstag gefeiert. Paula Port beging am 30. Dezember ihren Jahrhundert-Geburtstag gemeinsam mit ihren beiden Söhnen und Schwiegertöchtern sowie mit Mitarbeitenden und MitbewohnerInnen bei bester Stimmung.

Mitten im 1. Weltkrieg ist Paula Port 1916 in Groß-Umstadt geboren und ist als Einzelkind vaterlos aufgewachsen. Ihr Vater starb als Soldat. Mit der kleinen Paula kehrte die Mutter nach Bellersheim in Oberhessen zurück, wo ihre Eltern lebten. Nach der Volksschule besuchte Paula ein Lyzeum in Friedberg, wo sie die Mittlere Reife absolvierte. Neben Englisch lernte sie dort auch Französisch als Fremdsprache. Es folgte ein Jahr auf der Frauenschule, wo sie – wie damals üblich – Haushaltsführung, Kochen und Säuglingspflege lernte. Danach ging sie nach Frankfurt und machte eine Ausbildung zur Säuglingsschwester. „Meine Mutter, die so früh Witwe war, hat erkannt, dass es für eine Frau wichtig ist, auf eigenen Füßen stehen zu können“, erklärt Paula Port diesen Schritt.

Auf einer Skifreizeit im Erzgebirge lernte sie in den 1930-er Jahren ihren zukünftigen Mann Ernst Port kennen. Jung verheiratet, musste sie es, wie zuvor ihre Mutter, ertragen, dass ihr geliebter Mann Soldat wurde und in den Krieg zog. Doch Ernst Port überlebte mit viel Glück, er erreichte das letzte Schiff, das in Danzig ablegte, bevor die Russen dort ankamen.

Während des 2. Weltkriegs kam Sohn Klaus 1941 zur Welt, ein Jahr nach Kriegsende wurde 1946 Sohn Eberhard geboren. „Nach dem Krieg haben wir in Lich ein Haus gebaut und dort gelebt“, erzählt Paula Port, „mein Mann war Ingenieur, ich Hausfrau.“ In ihren Beruf zurückzukehren, „das war damals für Frauen nicht üblich, wenn sie verheiratet waren“, erklärt die Jubilarin ganz sachlich und ohne Groll.

„Hier gefällt es mir“

Mit dem zufrieden zu sein, was das Leben bringt – dies scheint überhaupt die Eigenschaft zu sein, die Paula Port vor allem auszeichnet. Vor 21 Jahren starb ihr Mann, seitdem lebte sie alleine in ihrem Haus in Lich, wo sie sich bis zum 97. Lebensjahr vollkommen selbstständig versorgte. Als sich abzeichnete, dass sie nun doch Unterstützung brauchte, hielt sie im Umkreis Ausschau nach einem Pflegeheim. Da meldete sich Sohn Eberhard, der mit seiner Frau in Nieder-Ramstadt lebt, und schlug ihr vor: „Komm doch zu uns, hier wird gerade ein Pflegeheim eröffnet“. Gesagt, getan. Paula Port zog eine Woche nach der Eröffnung im August 2013 in die NRD-Altenhilfe ein und stellte nach der ersten Nacht fest: „Hier gefällt es mir!“.

Daran hat sich hat sich bis heute nichts geändert. Paula Port ist überaus zufrieden. Mit wachem Geist verfolgt sie das Weltgeschehen, nutzt die Angebote der Altenhilfe wie Backen, Gedächtnistraining, Singen und Basteln und zieht sich in ihr schönes Zimmer zurück, wenn sie Ruhe haben möchte. Dass es mit dem Laufen nicht mehr gut klappt, scheint ihre einzige Einschränkung zu sein, und auch diese trägt sie in aller Gelassenheit.

Paula Port blickt zurück auf ein bewegtes Jahrhundert, eine Zeit, die von schrecklichen Kriegen und vielen technischen Neuerungen geprägt ist. Was von alledem ist ihr besonders im Gedächtnis: „Nicht Spezielles“, sagt sie, „man  hat sich in alles hinein gelebt.“ Gelassen und zufrieden, wie sie ist, schaut Paula Port ohne Angst in die Zukunft und lebt von Tag zu Tag: „Jahre müssen es nicht mehr sein!“


                                                                                                        Marlene Broeckers


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