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Inklusionsmesse Rheinland-Pfalz: (K)ein Thema für alle?

17.04.2018

Inklusionsmesse Rheinland-Pfalz: (K)ein Thema für alle?

Mainz. - Zum zweiten Mal fand in Mainz die Inklusionsmesse Rheinland-Pfalz statt. Die NRD war Kooperationspartner und brachte sich mit Infostand und Workshop ein.

Für den Freitag waren  Regen und ein Streik von Bussen und Straßenbahnen angekündigt. Deshalb, so dachte man, war die Mainzer Rheingoldhalle am ersten Tag der 2. rheinland-pfälzischen Inklusionsmesse nicht übermäßig stark besucht. Samstags dann strahlender Sonnenschein und Hochbetrieb auf dem Jockel-Fuchs-Platz zwischen Rathaus und Rheingoldhalle. Doch den Weg nach Drinnen scheuten trotzdem die meisten, so dass die Messe mit rund 50 Ausstellern auch am zweiten Tag längst nicht so voll war wie erwartet. Mit 6.000 Besuchern hatten die Veranstalter gerechnet, nachdem bei der 1. Inklusionsmesse vor zwei Jahren das Mainzer Rathaus aus allen Nähten geplatzt war. Deshalb war man 2018 in die große Rheingoldhalle gegangen und hatte statt einem Tag gleich zwei gemacht. Dies brachte nicht den gewünschten Andrang, gleichwohl herrschte eine gute Atmosphäre in der Rheingoldhalle. Es gab reichlich Platz, jede*r konnte alles sehen, die Aussteller hatten Zeit für ihre Besucher*innen und waren ihrerseits mit dem Verlauf sehr zufrieden.

Die NRD war in Mainz nicht zu übersehen. Gleich neben dem Eingang standen zwei große Werbeträger – und davor Jeremy Lorch. Er wohnt in Bensheim-Auerbach, arbeitet in der Metallwerkstatt der NRD in Mühltal und hatte sich alleine nach Mainz auf den Weg gemacht. Großes Hallo am NRD-Stand galt auch der Interessenvertretung Wohnen (Iwo) von der Bergstraße, die mit zwei Begleiterinnen und Hund die Messe besuchte.

Inklusion, so scheint es, ist noch kein Thema für alle. Es wird mit Schule, Behinderung und Migration in Verbindung gebracht und interessiert nicht jeden. Insgesamt blieben auf der Inklusionsmesse 2018 Menschen mit Behinderungen und Mitarbeitende aus diesem Bereich mit den rund 50 Ausstellern weitgehend unter sich. Für die, die dort waren, war es freilich ein schönes Erlebnis. 27 Workshops wurden angeboten, die Band „Absinto Orkestra“ spielte, überall waren Gebärden-Dolmetscher*innen im Einsatz und außerdem konnte man die Arbeit der Schriftdolmetscherinnen bewundern, die in der Lage sind, gesprochene Texte simultan am PC mitzuschreiben. Per Beamer an die Wand projiziert, können Zuhörer*innen mit Hörproblemen so Wort für Wort mitverfolgen, was gesprochen wird. „Dies ist besonders für Menschen interessant, die (noch) keine Gebärdensprache beherrschen“, erklärte Schriftdolmetscherin Carmen Hick.

Das Zentrum für selbstbestimmtes Leben Mainz (ZsL) und die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Rheinland-Pfalz haben die Inklusionsmesse veranstaltet, die NRD war Kooperationspartner und bestritt auch einen gut besuchten Workshop zum Thema „Budget für Arbeit“. Annette Schultheiß, die in der Nachfolge von Thomas Pröhl jetzt als Fachfrau für berufliche Integration in der Rheinhessen-Werkstatt tätig ist, schilderte die Umsetzung des Budgets für Arbeit, das in Rheinland-Pfalz schon 2006 eingeführt wurde und seit dem 1.1. 2018 bundesweit gilt.

Die Aussteller waren mit der Messe sehr zufrieden. Wenn der Andrang nicht allzu groß ist, dann ist eben auch mehr Zeit für Gespräche und intensiven Austausch. Unter den Ständen von Unternehmen und Behörden und Initiativen war der von Anja Bohr aus Bad Kreuznach ein Hingucker. Anja Bohr ist zertifizierte Übersetzerin für Leichte Sprache und Gebärdensprach-Assistentin – und sie stellt Puppen mit Behinderung her. Teddys mit Behinderung fertigt sie auch auf individuellen Wunsch an – und oftmals hat der neue Spielgefährte dann dieselbe Behinderung wie sein*e Besitzer*in: Ein Hörgerät, eine Prothese, eine Brille, nur einen Arm. Anja Bohl hat auch „Pfundi“ entwickelt, einen gewichtigen Seelentröster, den Menschen mit Down-Syndrom und Autismus lieben. „Pfundi“ erzeugt durch Auflegen aufgrund seines größeren Gewichts (zum Beispiel 2 Kilo) einen sensorischen Tiefendruck und hilft unruhigen Kindern, sich besser zu konzentrieren oder ruhiger zu werden. Nebenan zeigte die Humanelektronik GmbH unterschiedliche Hilfsmittel für die Arbeitsplatzausstattung, zum Beispiel Spezialtastaturen für Linkshänder oder Einhänder und elektronisch gesteuerte Armunterstützung.


Foto oben: Thomas Pröhl, Projektleiter Regio Rlp 2030, und Annette Schultheiss, Fachberatung für berufliche Integration (FBI) der NRD-Rheinhessen-Werkstatt, am NRD-Stand auf der Inklusionsmesse 

Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Plenum der Inklusionsmesse
Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und die rheinland-pfälzische Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Plenum der Inklusionsmesse

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  • Inklusion...

    ...bedeutet für mich, dass man alle Menschen wieder mehr zusammenführt. Wenn alle aufmerksam und hilfsbereit miteinander umgehen, dann geht es allen auch seelisch besser. 

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