Neues Verpflegungskonzept für den Mühltaler Standort der NRD

Nach intensiver Prüfung hat der Vorstand der NRD beschlossen, keine neue Großküche am Standort Ruckelshausen zu errichten. Geprüft wurde die Einrichtung eines Verpflegungsangebotes für die NRD und für externe Kunden. Das Angebot sollte als Inklusionsbetrieb der NRD-Tochter NRD Betrieb GmbH organisiert werden. Das neue Bundesteilhabegesetz (BTHG) fördert die Selbstbestimmung von Menschen mit Unterstützungsbedarf. Die Wahlfreiheit auch beim Essen wird das frühere starre Versorgungssystem zentral eingenommener Mahlzeiten endgültig ersetzen. Dadurch ist es sehr schwierig, die künftig nachgefragten Mengen einzuschätzen.

Dazu kommt das Risiko, unter den Bedingungen eines Inklusionsbetriebs auf einem hart umkämpften Markt zu bestehen. Für einen Neubau wären beträchtliche Investitionskosten aufzubringen. Nach dem Beschluss des Vorstands wird sich die NRD in der Konzeption von Verpflegungsleistungen vor allem auf die Eigenversorgung beschränken.

Durch die Verlagerung der Wohnangebote in die Region ist der NRD-interne Bedarf an einer zentralen Essensversorgung in Mühltal in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Für die hier verbleibenden Wohnplätze gilt dasselbe wie für die regionalisierten Wohnplätze: die Verpflegung wird im Rahmen des Betreuungskonzeptes in kleinen Wohngruppen bzw. individuell organisiert. Sie ist Bestandteil der pädagogischen Aufgabe, Menschen mit Behinderung ein weitgehend normales Leben zu ermöglichen.

Neben den Wohnangeboten besteht auch künftig ein Bedarf für die Versorgung der Mühltal-Werkstatt, der Teilnehmenden an den unternehmensinternen Weiterbildungsprogrammen, den Schülerinnen und Schülern der Wichernschule, der Mitarbeitenden am Standort und einer kleinen Anzahl an Gästen. Für diese Bedarfe entwickelt die NRD zur Zeit ein Versorgungskonzept. Ein künftiges Angebot soll dezentral organisiert werden, dafür sind die Kantinen der Mühltal-Werkstatt und die vorhandenen Küchen der Wohneinrichtungen und Tagesstättengruppen ausgelegt. Gegebenenfalls wird die NRD mit externen Anbietern zusammenarbeiten. Hier kann die NRD auf gute Erfahrungen an einigen Standorten zurückgreifen.

Die bestehende Großküche wird in dem Zuge geschlossen, denn sie entspricht längst nicht mehr den heutigen Anforderungen und kann aufgrund der gesunkenen Auslastung nicht mehr betriebswirtschaftlich arbeiten. In jedem Fall werden auch künftig Fach- und Hilfskräfte im Bereich Küche und Gastronomie in der NRD benötigt. Auch bleiben Arbeitsangebote für Werkstattbeschäftigte im Küchenbereich erhalten.

Die Mitarbeitenden der NRD sind über die Entwicklungen informiert. Derzeit arbeiten Fach- und Führungskräfte der NRD aus allen beteiligten Arbeitsbereichen am neuen Versorgungskonzept. Ein Ergebnis wird noch in diesem Jahr vorliegen, die Umsetzung soll bis Mitte 2019 erfolgen.