22.06.2020
Für acht externe Klient*innen, die die Tagesförderstätten (Tafö) der NRD in Rheinland-Pfalz besuchen, war der 15. Juni ein ganz besonderer Tag. Sie gehörten zu den ersten, die nach drei Monaten Pause aufgrund der Corona-Krise wieder an ihre Arbeitsplätze in Jugenheim und Wallertheim zurückkommen konnten.
Mit der Wiedereröffnung der beiden Standorte kehrt damit in kleinen
Schritten auch wieder etwas Normalität für alle zurück. „Es war sehr spannend,
die Gesichter der Klient*innen zu beobachten als sie am Montagmorgen angekommen
sind. Alle haben sich sichtlich gefreut, endlich wieder andere Menschen treffen
zu können und einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen“, beschreibt Martina
Horlemann, Teamleiterin der Tagesförderstätte in Jugenheim.
Außer ihr sind mit der Öffnung der Tafös vier weitere Mitarbeiter*innen zeitweise
wieder zurück an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz. In den Wochen zuvor waren sie
im Wohnbereich tätig und unterstützten die Kolleg*innen dort dabei, den
Klient*innen eine passende Tagesstruktur zu geben.
Dennoch sind es besondere Rahmenbedingungen, die es derzeit zu berücksichtigen gilt. „Viele Tätigkeiten, zum Beispiel im hauswirtschaftlichen Bereich können aktuell nicht wie üblich von den Klient*innen erledigt werden. Das Tischdecken oder das Einräumen der Spülmaschine beispielsweise können sie wegen der besonderen Hygienebestimmungen derzeit nicht erledigen“, erklärt Martina Horlemann. Darüber hinaus sind die Klient*innen nicht in ihren gewohnten Gruppen zusammen. Denn, alle, die in einem Haus der NRD wohnen müssen von jenen getrennt sein, die nicht in einer besonderen Wohnform der NRD leben. Damit sollen Infektionsketten besser nachvollzogen und Menschen geschützt werden. Um ausreichend Platz zu haben und die vorgegebenen Abstandsregeln einhalten zu können, wurden zudem die Räumlichkeiten der Unterstützenden Dienste in Anspruch genommen. „Das alles ist schon eine Herausforderung“, sagt die Teamleiterin. „Wir richten uns natürlich nach den vorgegebenen Hygienemaßnamen. Die Klient*innen müssen nun lernen, Abstände einzuhalten und regelmäßig die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Wenn möglich, sollten sie außerdem auch einen Mund-Nasen-Schutz tragen, aber das können viele nicht“, beschreibt die Teamleiterin. Trotz dieser Einschränkungen überwiege aber in jedem Fall die Freude bei den Klient*innen, endlich wieder das Haus verlassen zu können und dem gewohnten Alltag nachzugehen.
Sogar die Neuaufnahme einer Klientin kann trotz der
Corona-Situation ermöglicht werden. Die zuständige Mitarbeiterin des
Sozialdienstes, Simone Wolf, beschreibt: „Das ist in dieser Zeit schon
besonders. Die Klientin hatte die Tafö bei einem ersten Besuch noch vor der
Corona-Krise im Februar kennengelernt. Mitten in der Corona-Zeit ist sie dann
mit ihrer Familie hier in die Gegend gezogen und konnte dann natürlich erst mal
nicht zu uns kommen. Wir konnten aber mit der Familie Vieles in Gesprächen
klären. Jetzt freuen wir uns, dass sie zu denjenigen gehört, die bei der
schrittweisen Öffnung der Tafös gleich einsteigen kann.“
Foto: „Bitte
Abstand halten“ - Die Teamleiterin der Tagesförderstätte in Jugenheim zeigt,
was derzeit eine der wichtigsten neuen Regeln für Klient*innen und
Mitarbeitende ist.
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