09.08.2023
Die NRD-Wichernschule hat zusammen mit der Alice-Eleonoren-Schule in Darmstadt am diesjährigen Film-Wettbewerb „Meine Ausbildung – Du führst Regie“ des hessischen Rundfunks (hr) teilgenommen. Und das sehr erfolgreich: Der daraus entstandene Film war unter den Favoriten für den „Inklusions-Preis“, der im Rahmen des Wettbewerbs verliehen wird.
Die
Idee hinter dem Wettbewerb, zu dem der hr zum wiederholten Male aufgerufen
hatte: Schüler*innen dazu motivieren, ihre Sorgen, Ängste, Träume und Wünsche
zum Thema Ausbildung filmisch zu erzählen. In Form eines maximal
siebenminütigen Films galt es dabei, ihre Perspektive in den Vordergrund zu stellen.
Die gemeinsame Teilnahme der beiden Schulen an dem Wettbewerb hat unter anderem Ralph Dobner begleitet, der als Heilerziehungspfleger an der Wichernschule arbeitet.
Vier Fragen an Ralph Dobner
Herr Dobner, wie kam es zur Teilnahme am Wettbewerb des hr?
Ich weiß, dass die Frage, wie es nach der Schule weitergeht, viele unserer Schüler*innen sehr beschäftigt. Viele denken vielleicht, dass es danach automatisch in eine WfbM (Werkstatt für behinderte Menschen) geht, aber das muss natürlich nicht so sein. Meine Aufgabe als HEPler ist es, die Wünsche und Vorstellungen der Schüler*innen herauszukitzeln. Dazu passend kam meine ehemalige Lehrerin der Alice-Eleonoren-Schule auf mich zu und schlug vor, dass wir uns für die Teilnahme an dem hr-Wettbewerb zusammenschließen. Daraus ist dann eine gemeinsame Projektgruppe aus angehenden Heilerziehungspfleger*innen und Schüler*innen der Wichernschule entstanden.
Wie lief die gemeinsame Arbeit konkret ab?
Am Anfang haben sich die HEP-Schüler*innen und die der Wichernschule im Rahmen einer Projektwoche kennengelernt. Zwei Lehrer der Alice-Eleonoren-Schule und ich haben die Gruppe dabei begleitet, sodass sie am Ende des Projekts eigenständig als Einheit agieren konnten. Das ist nämlich nicht ganz einfach, verständlicherweise gab es am Anfang noch Berührungsängste. Wir konnten uns aber von Tag zu Tag mehr zurückziehen und den Schüler*innen der beiden Schulen das Feld überlassen. Zum Schluss gaben wir nur noch punktuell Hilfestellung und reflektierten mit den Beteiligten konkrete Situationen, um ihr Handeln und dessen Auswirkungen greifbar zu machen.
Und wie sind dabei das Drehbuch und der fertige Film entstanden?
In den gemeinsamen Treffen ging es darum herauszufinden, welche Berufswünsche die Schüler*innen für die Zeit nach der Schule haben. Dabei wurden dann Berufe bei der Feuerwehr, Müllabfuhr oder bei den „Darmstädter Lilien“ genannt. Die angehenden HEP-ler haben daraus dann ein Drehbuch erstellt und diese Vorstellungen aufgegriffen. Dann haben sie zum Beispiel über den Bürgermeister Kontakt zum örtlichen Bauhof und der Feuerwehr aufgenommen, um dort drehen zu dürfen. Nachdem alles im Kasten war, haben sie sich auch um den letzten Schritt, das Schneiden der gedrehten Sequenzen, gekümmert.
Welches Fazit ziehen Sie aus dem gemeinsamen Filmprojekt?
Ich kann wirklich nur Positives mitnehmen und freue mich jetzt schon auf weitere Projekte dieser Art. Alle Beteiligten haben, denke ich, nur dabei gewonnen. Vor allem mit Blick auf unsere Schüler*innen, ist es mir eine Herzensangelegenheit, sie mit Arbeitsplätzen des allgemeinen Arbeitsmarktes in Berührung zu bringen und umgekehrt Arbeitgeber für inklusive Teams zu sensibilisieren. Toll finde ich außerdem, dass sich zwei der insgesamt 14 teilnehmenden HEP-Schüler*innen durch das Projekt dazu entschlossen haben, sich für ihr Anerkennungsjahr bei der NRD bzw. bei der Wichernschule zu bewerben.
Gemeinsam schaffen wir Teilhabe!
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