28.03.2023
Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) fordert noch mehr Teilhabe von Menschen mit Einschränkungen im Alltag. Der NRD-Wohnverbund Groß-Bieberau geht mit gutem Beispiel voran und hat nun offiziell den Wahlkampf der Interessenvertretung Wohnen (IWO) eröffnet. Deren Wahl findet am 9. Juni statt.
Was früher der „Heimbeirat“ war, ist heute die IWO, die Interessenvertretung Wohnen. Seit 2012 heißt dieses Gremium eigentlich „Einrichtungsbeirat“ – ganz unabhängig davon, ob es sich dabei um ein Wohn- oder Arbeitsangebot handelt. Menschen, die sich den Sorgen und Problemen ihrer Mitbewohner*innen annehmen und Lösungen suchen. Sie werden von den Bewohner*innen für vier Jahre gewählt. In der NRD gibt es zahlreiche solcher IWO, so auch in Groß-Bieberau, wo 48 Menschen wohnen. Zum Wohnverbund gehört außerdem die „Arche 5“ + „6“ aus Mühltal mit 17 Bewohner*innen.
Klient*innen werben für sich
In Groß-Bieberau findet am 9. Juni die Wahl zur neuen IWO statt. Selbstverständlich nicht ohne vorher die Wahlkampf-Trommel gerührt zu haben. Am Freitag ergriffen die sechs noch amtierenden Mitglieder der Interessenvertretung im Rahmen einer Bewohner*innenversammlung vor zahlreichen Betreuenden und natürlich vor den Haus-Mitbewohner*innen das Mikrofon und forderten dazu auf, sich für die nächsten vier Jahre für die Wahl aufstellen zu lassen. Diejenigen, die sich angesprochen fühlten, gingen nach vorn, um sich vorzustellen und zu begründen, warum sie gerne zur nächsten Interessenvertretung zählten.
„Unsere IWO ist sehr aktiv“, erzählt NRD-Mitarbeiterin Alexandra Schleußner, Vertrauensperson der Interessenvertretung Wohnen in Groß-Bierberau. Klient Sebastian, der noch und am liebsten bald wieder in der IWO sitzt, freut sich auf die Wahl: „Ich kann nichts versprechen, aber ich versuche, wenn ich gewählt werde, das Beste herauszuholen, was ich rausholen kann und auch die Leute, die nicht sprechen können, gut zu vertreten. Ich scheue mich nicht vor unangenehmen Themen. Ich bin schon lange in der IWO und habe Erfahrung.“
So funktioniert die IWO
Alle zwei Wochen findet eine IWO-Sitzung statt, in der über aktuelle Themen gesprochen wird, wie zum Beispiel die mittlerweile zu Ende gegangene Maskenpflicht oder Mitarbeitermangel. „Demnächst möchte die IWO über das Thema Glaubensrichtungen sprechen“, erzählt Schleußner. Hierzu hat das Gremium Beate Braner-Möhl eingeladen. Außerdem habe die Groß-Bieberauer IWO sich verschiedene Projekte überlegt, die zum Teil schon gestartet sind. So werde beispielsweise der Kiosk vor dem Haus wieder ins Leben gerufen. Der war nämlich während der gesamten Corona-Pandemie nicht in Betrieb. Alexandra Schleußner: „Allgemein freut sich die IWO stets, über alle geplanten Veränderungen, den Wohnverbund betreffend, informiert zu werden. Darauf besteht sie hinsichtlich ihres Mitwirkungsrecht regelrecht!“
Die NRD mit ihren vielen Wohnverbünden nimmt das Thema Selbst- und Mitbestimmung von Menschen mit Behinderung sehr ernst und gibt allen Menschen jederzeit die gleichen Rechte.
Menschen mit Behinderung brauchen Ihre Hilfe!
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