Erster inklusiver Jugenddialog: Es gibt Handlungsbedarf!

04.10.2024

Erster inklusiver Jugenddialog: Es gibt Handlungsbedarf!

Im September hat der „Jugenddialog“ stattgefunden, diesmal in Bensheim. Er stand unter dem Motto „Alle dabei, alles möglich!? – Inklusive Freizeitgestaltung für Jugendliche“. Zum ersten Mal in seiner Geschichte war die Veranstaltung inklusiv – dank der Teilnahme der NRD.

Ausgerichtet wurde der Dialog von der Diakonie Hessen, dem Deutschen Bundesjugendring (DBJR) und erstmals auch vom Geschäftsbereich Kinder, Jugend und Familie (KiJuFa) der NRD. Klient*innen vom NRD-Wohnhaus Eben-Ezer, der Ambulanten Teilhabe und dem Wohnbereich Groß-Gerau nahmen an diesem Event ebenso teil wie NRD-Vorstand Dr. Thorsten Hinz. Zahlreiche Politiker*innen sind der Einladung ebenfalls gefolgt und haben sich die Ängste, Sorgen und Wünsche der Jugendlichen angehört. Ziel der Veranstaltung war, Barrieren, die junge Menschen in ihrer Freizeitgestaltung erleben, zu überwinden und gemeinsam Lösungen für eine bessere inklusive Freizeitgestaltung zu finden.

Diese Politiker*innen waren dabei:

  • Petra Brandt, Stadtverordnete Lampertheim
  • Miriam Zeleke, Landesbeauftragte für Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen (Hess. Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales)
  • Angelika Beckenbach, Erste Kreisbeigeordnete Kreis Bergstraße
  • Cornel Ahlers, Referent im Referat Soziales, Hessischer Landkreistag
  • Matthias Golbeck, Referent des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung in Hessen

„Bin ich wirklich überall willkommen?“

Zunächst jedoch diskutierten die Jugendlichen unter sich in verschiedenen Workshops die Themen Mobilität, Teilhabe und Diversität. Fragen wie: Komme ich als Mensch mit Behinderung und auch ohne Behinderung überall hin, wo ich hinkommen möchte? Wie ist die Situation in den öffentlichen Verkehrsmitteln? Kann ich mir die Fahrten als Jugendlicher auch leisten? Wie inklusiv sind die örtlichen Vereine? oder: Brauche ich Assistenz beim Zustieg oder beim Verlassen des ÖVPN und kriege ich diese? wurden genauso erörtert wie die Frage, ob man als Jugendlicher mit und ohne Unterstützungsbedarf überall willkommen ist.

Mit den Ergebnissen der Workshops wurden nun die Politiker*innen konfrontiert, die sich hochmotiviert zeigten. Gemeinsam wurde erarbeitet, was auf dem Weg zu einer inklusiveren Freizeitgestaltung von Jugendlichen alles verändert werden muss. Mehr noch: Alle Politiker*innen haben symbolisch Wetten abgeschlossen, Dinge zu verändern. In einem halben Jahr etwa fragen die Jugenddialog-Teilnehmenden bei den Politiker*innen nach, inwieweit die Wetten bereits eingelöst wurden.

Dabei ist die Reichweite des Formats groß: Die erarbeiteten Ergebnisse des Jugenddialogs fließen allesamt in die europäische Politik ein. Der Jugenddialog arbeitet in Zyklen. Aktuell läuft der zehnte Zyklus unter dem Titel „Wir brauchen Euch – Gemeinsam für ein inklusives Europa“. Hier werden nun alle Ergebnisse der einzelnen Jugenddialoge gesammelt – so auch die der Veranstaltung mit NRD-Beteiligung. Alle Meinungen, Wünsche und Forderungen werden dann mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sowie Expert*innen diskutiert. „Indem politisch Verantwortliche eure Meinungen und Wünsche hören, können sie diese bei ihren politischen Entscheidungen berücksichtigen und so können eure Meinungen und Wünsche bei politischen Entscheidungen einbezogen werden.“, heißt es auf der Webpräsenz des Jugenddialogs.

Jugenddialog in Bensheim

Fazit des ersten inklusiven Jugenddialogs

Der ambitionierte Plan, in Bensheim bis zu 30 Jugendlichen zu begrüßen, ging nicht ganz auf. Dennoch war es laut Silke Hauptmann-Brohm von der NRD eine „sehr gute Veranstaltung, die viel Spaß gemacht hat“. Besonders auffällig sei das große Engagement und das Herzblut gewesen, dass die Politiker*innen mitgebracht hätten. „Und unsere mitgebrachte unterstützte Kommunikation in Form von Piktogrammen und gebärdensprachlichen Hinweisen hat alle begeistert. Das war Neuland für viele. Der Jugenddialog will auch künftig daraufsetzen.“ Alles in allem, so Hauptmann-Brohm, kam überall gut an, dass der Jugenddialog zum ersten Mal inklusiv war.

Die Veranstaltung habe gezeigt, dass es dringenden Handlungsbedarf gebe, um Freizeitangebote für Jugendliche inklusiver und zugänglicher zu gestalten. Auf der Homepage des Jugenddialogs heißt es dazu: „Besonders die Stärkung von Selbstvertretungsorganen und die Schaffung bürokratiearmer, spontaner Freizeitmöglichkeiten standen im Fokus. Der Austausch mit Politiker*innen und Expert*innen war für die Jugendlichen ein wichtiger Schritt, um ihre Anliegen direkt an die Entscheidungsträger*innen weiterzugeben.“

Fotos: Peter Kiefer

Der Jugenddialog …

… macht es jungen Menschen und Jugendorganisationen möglich, sich an politischen Prozessen und Entscheidungen auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene zu beteiligen. Dazu treten junge Menschen mit politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen und auf verschiedenen Wegen in den Jugenddialog. Im Jugenddialog können junge Menschen ihre Anliegen einbringen und Politik mitgestalten. Die Wirkung, die der Jugenddialog hat, wird transparent gemacht. So können junge Menschen nachvollziehen, welchen Einfluss sie auf politische Prozesse bei sich vor Ort bis hin zur Europäischen Union haben. (Quelle: www.dbjr.de)

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