13.09.2024
Das Gewaltschutzkonzept der NRD wird im Bereich Teilhabe in einer inklusiven Steuerungsgruppe weiter ausgearbeitet. Ziel ist es, für alle verständliche Prozesse und Instrumente zu entwickeln.
Seit Anfang des Jahres trifft sich die inklusive Steuerungsgruppe, um die Inhalte des Schutzkonzeptes der NRD aus Sicht der Menschen mit Unterstützungsbedarf alltagstauglich aufzubereiten. Neben Mitarbeitenden aus den Teilhabebereichen und Vertreter*innen der Mitarbeitervertretung sind auch fünf Klient*innen in der Arbeitsgruppe vertreten. Petra Grunewald, Mitarbeiterin der NRD, unterstützt sie. „Es ist wichtig, dass unsere Klient*innen ihre Bedürfnisse und Erfahrungen schildern und erzählen, was sie erleben. Nur so können wir herausfinden, welche Maßnahmen notwendig sind oder wo es vielleicht Schwierigkeiten gibt“, erklärt sie.
Im Rahmen der Treffen werden die einzelnen Inhalte des Schutzkonzeptes gemeinsam diskutiert. Was braucht es, damit die Handlungsoptionen von allen verstanden werden? Eine Version des Schutzkonzeptes in Leichter Sprache liegt bereits vor, weitere Dokumente in Leichter Sprache werden hier gemeinsam erarbeitet. Ergänzend zum Verhaltenskodex der NRD, der als Orientierung für alle im Umfeld der NRD Tätigen dient, wurden „Regeln für das Miteinander“ in Leichter Sprache verfasst. Bei den Treffen wird viel diskutiert und nach Lösungen für sinnvolle Abläufe gesucht. Zum Beispiel wenn es um konkrete Hilfe geht: An wen kann ich mich bei einem Verdacht oder Vorfall wenden? Und kann ich wirklich jeden in der NRD ansprechen? Dabei beschäftigen die Klient*innen auch Fragen wie „Wem vertraue ich?“ oder „Werde ich mit meinem Anliegen ernst genommen?“. Die Klient*innen nehmen die Themen und Fragen in die Gruppen oder auch in Beteiligungsgremien wie z.B. die Interessenvertretung Wohnen (IWO) mit, um Rückmeldung zu erhalten.
Die Erarbeitung und Klärung von Themen in einer Gruppe mit sehr unterschiedlichen sprachlichen und mentalen Fähigkeiten erfordert viel Zeit. Das bestätigt auch Petra Grunewald: „Wir brauchen ausreichend Zeit, um eine gemeinsame Sicht der Dinge und eine gemeinsame Sprache zu finden“. Das fängt schon bei organisatorischen Abläufen wie der Terminplanung an. Um sich untereinander zu vernetzen, hat die Gruppe einen Chat auf Microsoft Teams eingerichtet. Das soll den Austausch verbessern und nützliche Informationen wie Protokolle oder Termine direkt zugänglich machen. Aus Datenschutzgründen können die Klient*innen den Chat jedoch noch nicht nutzen. Hier wäre digitale Teilhabe ein wertvoller Schritt.
Um dem erhöhten Zeitbedarf gerecht zu werden, ist für Januar 2025 eine längere Klausur geplant, in der die offenen Punkte bearbeitet werden sollen. Das Feedback der Teilnehmer*innen über den gemeinsamen Austausch ist positiv, sie fühlen sich im Prozess gut mitgenommen. „Für manche ist es wie eine Befreiung, in einem geschützten Rahmen über schwierige Themen sprechen zu können“, sagt Petra Grunewald.
Im Geschäftsbereich Kinder, Jugend und Familie wurde das Gewaltschutzkonzept bereits bereichsspezifisch konkretisiert und auch auf strategischer Ebene wird das Thema in der NRD weiterentwickelt. Für 2025 sind zudem Schulungen für die Mitarbeiter*innen geplant.
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