29.10.2024
Zeit für einen Gegenbesuch: Drei Unternehmen aus der Region lernten das Angebot der Rheinhessen-Werkstatt kennen und schnupperten im Rahmen der bundesweiten Aktion „Schichtwechsel“ in den Arbeitsalltag hinein.
Drei ganz unterschiedliche Betriebe – ein Dachdecker- und Spenglermeister, ein Jungwinzer und die Rheinhessen Sparkasse – folgten der Einladung in die Rheinhessen-Werkstatt der NRD in Wörrstadt. Sie wurden von den Mitarbeitenden und Beschäftigten herzlich empfangen und trafen dabei auch auf bekannte Gesichter – Werkstattbeschäftigte, die bereits im Rahmen der Aktion „Schichtwechsel“ bei ihnen hospitiert hatten.
NRD-Mitarbeiter Jan-Hendrik Lüth stellte zunächst in Kurzfilmen das Angebot der Rheinhessen-Werkstatt vor, die rund 140 Menschen mit Unterstützungsbedarf auf ihrem beruflichen Weg begleitet. Teamleiterin Martina Lipp: „Unser Ziel ist es, gemeinsam berufliche Möglichkeiten zu finden, die den Wünschen und Zielen der Beschäftigten entsprechen“. Viele wünschen sich eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt. Einige arbeiten erfolgreich auf Außenarbeitsplätzen in Industriebetrieben. Durch die Anbindung an das umliegende Gewerbegebiet bieten sich hier gute Möglichkeiten. Die drei Gäste berichteten auch über ihren eigenen Berufsweg, der bei allen auch von Umwegen und Zufällen geprägt war. Ihre gemeinsame Botschaft an die Werkstatt-Beschäftigten: "Es gibt viele Wege, einen Beruf zu finden, der zu einem passt und Spaß macht!“
Anschließend wurden die Besucher durch die verschiedenen Arbeitsbereiche geführt. Im sogenannten Arbeitsbereich D liegt der Schwerpunkt auf der Bearbeitung von Versandaufträgen. Hier werden vor allem Werbe- und Musterartikel, Lehrmaterialien und medizinische Studien sorgfältig verpackt und an ihre Empfänger versandt. Die Arbeit ist abwechslungsreich und reicht von der Auftragsverwaltung bis zum Versand der Ware. Alle Beschäftigten bearbeiten ihre Aufträge weitgehend selbstständig und verfügen über einen eigenen PC-Zugang. „Wir verwalten die Aufträge in einer Excel-Liste“, erklärte Paul K.
Zusammenarbeit ohne Barrieren
Praktisch wurde es dann auch für die Gäste: Spenglermeister Thomas Neger, Jungwinzer Linus Doll und Sparkassen-Serviceleiter Steffen Kunze durften einmal selbst eine typische Kommissionierungsarbeit erledigen. Unter fachkundiger Anleitung ihrer „Kolleg*innen“ sollten sie 12 verschiedene Inhalte für einen Versand der Landesmedienanstalt zur Förderung der Medienkompetenz von Jugendlichen zusammenstellen. Dazu musste anhand einer Versandliste die richtige Anzahl an Medien ausgewählt und verpackt werden. Michele A. gab Thomas Neger praktische Tipps zum Einpacken: „Es dürfen keine Lücken im Karton entstehen“. Richtig verpackt und beschriftet konnte das 1,7 kg schwere Paket dann auf die Reise gehen. Etwa zehn bis 15 Aufträge mit unterschiedlichem Volumen bearbeiten die Beschäftigten hier mit viel Engagement und guter Laune am Tag. Virginia D. weiß:„Konzentriertes Arbeiten ist wichtig, um den Überblick zu behalten“.
Das dreiköpfige Hospitationsteam zeigte sich beeindruckt und auch begeistert. Für Thomas Neger, der sich vielfältig für Menschen mit Behinderungen engagiert, ist ein solcher Perspektivwechsel immer eine Bereicherung: „Man lernt viele neue Wege kennen“. Sparkassenmitarbeiter Steffen Kunze, dessen Stieftochter ebenfalls in der Werkstatt arbeitet, bestätigt: "Hier wird tolle Arbeit geleistet“. Für Winzer Linus Doll ist der Besuch der Rheinhessen-Werkstatt eine ganz neue Erfahrung: „Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, eine solche Werkstatt kennen zu lernen. Das war sehr interessant für mich“.
Martina Lipp kann sich vorstellen, diesen Austausch auch außerhalb der Schichtwechsel-Aktion fortzusetzen, um Unternehmen aus der Region das Angebot der Werkstatt näher zu bringen: „Der direkte Kontakt mit den Menschen, die hier arbeiten, ist einfach ideal, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten. Wir würden uns freuen, weitere Unternehmen und Betriebe für gemeinsame Projekte zu gewinnen“.
Mit einem besonderen Highlight verabschiedete sich das Werkstattteam von seinen Gästen. Gemeinsam sang man das Fastnachtslied „Im Schatten des Doms“ von Thomas Neger, der als Fastnachtssänger rund um Mainz bekannt ist. Autogramme und gemeinsame Fotos durften natürlich nicht fehlen.
Vielen Dank für den interessanten Austausch!
Gemeinsam schaffen wir Teilhabe!
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