24.02.2025
Jonathan Merget, Schüler der NRD-Wichernschule, startet für das deutsche Special Olympics Team bei den Weltwinterspielen im März in Italien. Die NRD sprach vor der Abreise mit ihm und seiner Mutter.
Jonathan, du hast letztes Jahr bei den nationalen Winterspielen Gold im Slalom und Bronze im Riesenslalom gewonnen und wurdest daraufhin für die Internationalen Winterspiele von Special Olympics in Turin nominiert. Seitdem hast du an vielen Terminen und Trainingswochenenden teilgenommen. Wie hast du die vergangenen Wochen erlebt?
Jonathan: Es war sehr aufregend und spannend für mich. Ich habe viele neue Menschen kennen gelernt. Am Anfang war es für mich ungewohnt, so viel Kontakt zu anderen Sportlern zu haben.
Zur Vorbereitung auf Turin gab es auch spezielle Trainingswochenenden..
Jonathan: Im November waren wir in Landgraaf in Holland und haben dort in einer Skihalle trainiert. Anfang Februar haben wir in Todtnauberg im Schwarzwald trainiert. Leider war es dort sehr warm und es lag wenig Schnee, aber das Training hat trotzdem Spaß gemacht.
Gibt es ein Erlebnis, an das du dich besonders erinnerst?
Jonathan: Ja, im November waren wir alle zur Einkleidung in Herzogenaurach. Dort haben wir unsere Mannschaftskleidung bekommen und konnten uns viel anschauen, das war toll.
Manuela Merget: Die gesamte deutsche Delegation von fast 90 Personen wurde von Adidas eingekleidet. Bei der Einkleidung konnten die Sportler*innen auch das Adidas-Museum besichtigen und sogar die nicht öffentlichen Bereiche besuchen.
Das klingt aufregend, aber auch nach viel Trubel..
Jonathan: Ich fand es recht entspannend. Der Trubel hat mich nicht so sehr gestresst. Im Training bin ich nervöser, weil ich mich sehr konzentrieren muss.
Am 8. März beginnen die Weltwinterspiele. Was steht alles auf dem Programm?
Manuela Merget: Am 8. März ist die große Eröffnungsfeier in Turin. Am Sonntag und Montag gibt es Vorbereitungstrainings im Skigebiet Sestriere, das etwa 1 ½ Autostunden entfernt liegt. Ab Dienstag beginnen dann die fünftägigen Wettkämpfe und am Samstagabend findet die Abschlussfeier statt.
Jonathan: Ich nehme an drei Wettkämpfen teil: Slalom, Riesenslalom und Super G. Ich hoffe sehr auf eine Goldmedaille. Der internationale Wettkampf ist ja noch bedeutender als die nationalen Spiele.
Es sind noch knapp zwei Wochen bis zum Turnier. Bist du schon sehr nervös?
Jonathan: Ein bisschen schon. Es wird jeden Tag ein bisschen mehr, aber ich freue mich darauf. Wenn ich dann im Flugzeug sitze, werde ich bestimmt noch aufgeregter sein.
Deine Familie kommt auch nach Turin und schaut sich die Wettkämpfe an. Wie fühlt sich es an, ohne deine Eltern zu sein?
Jonathan: Das macht mir nichts aus. Wir werden die ganze Zeit gut betreut. Unser Team fliegt von acht verschiedenen Flughäfen ab, und dann werden wir alle in Mailand abgeholt. Ich habe schon einmal an einem Turnier im Ausland teilgenommen, und zwar am „Gothia-Cup“ 2023 in Schweden, das ist das größte Fußballturnier für Jugendliche.
Du feierst in Turin auch deinen 18. Geburtstag.
Jonathan: Ja, erst einmal habe ich Wettkampf und danach feiern wir wahrscheinlich ein bisschen.
Manuela Merget: Wie Jonathans 18. Geburtstag ablaufen wird, wissen wir noch nicht genau. Als Angehörige dürfen wir eigentlich nicht in den Sportlerbereich. Wir werden sehen.. zu Hause wird auf jeden Fall nachgefeiert.
Wie verbringst du die letzten Tage vor der großen Abreise?
Jonathan: Eigentlich wie immer. Die Trainer haben uns auch gesagt, dass wir uns nicht zu viele Gedanken machen sollen. Ich gehe weiterhin zum Fußballtraining und auch zum Klettern, aber nicht mehr zu Wettkämpfen.
Manuela Merget: ..um das Verletzungsrisiko etwas zu reduzieren. Turin hat jetzt erstmal Priorität. Für Jonathan ist es eine einmalige Chance, dabei zu sein und diese Erfahrung zu machen – und er hat auch Chancen auf eine Medaille. Am Tag vor der Abreise werden Jonathan und die beiden anderen Sportler*innen aus Hessen offiziell von der hessischen Ministerin für Familie, Senioren und Sport, Diana Stolz, verabschiedet.
Vielen Dank für das Gespräch, Jonathan und Frau Merget. Wir wünschen dir, Jonathan, eine unvergessliche Zeit in Italien und drücken dir für deine Wettkämpfe die Daumen.
Bericht zur Nominierung: "Ein Traum wird Wirklichkeit"
Alle Fotos: © Manuela Merget
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