26.05.2025
Am 21. Mai hat der Spatenstich zur neuen, inklusiven Gärtnerei der Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) auf dem Hofgut Oberfeld stattgefunden. Alle Teilnehmenden waren sich einig: Hier entsteht etwas Wunderbares.
Pünktlich zum symbolischen Spatenstich guckte die Sonne zwischen den Wolken hervor. Die rund 70 Gäste lauschten aufmerksam den Worten des NRD-Vorstandes Christian Fuhrmann und Gabriele Beckers, Vorständin Stiftung Hofgut Oberfeld (SHO), die beide von gegenseitiger Wertschätzung sprachen. „Es erfüllt uns mit großer Freude und auch ein bisschen mit Stolz, dass hier auf dem Hofgut Oberfeld unsere neue Gärtnerei entsteht. Es ist nicht nur ein Umzug, vielmehr ist es vor allem für die Beschäftigten ein Quantensprung“, sagte Fuhrmann.
Gabriele Beckers freute sich: „Herzlich willkommen, NRD, mit einem neuen Baustein nach dem Werkhaus! Das Hofgut Oberfeld ist ein Ort, an dem Demokratie gelebt wird, Reibung stattfindet, Interessen aufeinanderstoßen, diskutiert wird und Kompromisse und Lösungen gefunden werden.“ Das von Beckers erwähnte Werkhaus betreibt die NRD seit dem Spätsommer 2023 – gemeinsam mit dem Verein Heydenmühle. Dort stellen zehn Menschen mit Unterstützungsbedarf in einer freundlichen und hellen Umgebung Eigenprodukte her, die sie dann im Ladengeschäft im Eingangsbereich verkaufen.
Ein Rechen, eine Harke und ein Hufeisen
Als Willkommensgeste überreichten Gabriele Beckers und ihre Vorstandskollegin Janne Böckenhauer Anselm Kubicek, Teamleiter der Gärtnerei-Beschäftigten, symbolisch einen Rechen „zum Zusammenkehren und -halten“ und eine Harke „zum Auflockern und Lüften“ und ein Hufeisen für „einen guten Start und immerwährendes Glück“.
„Alle 27 Klient*innen sind schon sehr aufgeregt und freuen sich riesig auf ihr neues berufliches Zuhause“, sagt Anselm Kubicek. Die derzeitige Gärtnerei in Nieder-Ramstadt wird nach dem Umzug auf das Hofgut Oberfeld vollständig geschlossen. Die neue Gärtnerei wird Anfang 2026 in Betrieb gehen. Das Besondere an ihr wird sein, dass sie – ganz im Sinne der biologisch-dynamischen Landwirtschaft des Hofgut Oberfeld – komplett nach Demeter-Vorgaben produziert. Ein Alleinstellungsmerkmal, wie Kubicek betont: „Ich kenne keine andere Gärtnerei in der Umgebung, die beispielsweise Zierpflanzen nach Demeter produzieren.“
Was auch neu sein wird und was Christian Fuhrmann unter anderem mit dem „Quantensprung“ meinte: der Kundenkontakt, den die Beschäftigten auf dem Hofgut Oberfeld haben werden. Hierfür wird es Schulungen geben, um die Klient*innen bestmöglich darauf vorzubereiten. Anselm Kubicek: „Endlich erfahren sie die Wertschätzung, die sie verdienen, wenn sie mitbekommen, wie Kund*innen ihre Produkte kaufen. Das ist für mich gelebte Inklusion.“
Das ist das Gärtnerei-Projekt der NRD
Auf dem 4.000 Quadratmeter großen Gelände, das sich hinter den Kuhstallungen an der Erbacher Straße befindet, sollen insgesamt drei Gebäude entstehen: ein 34 Meter langes und 20 Meter breites Gewächshaus und ein genauso langes, aber nur halb so breites Foliengewächshaus sowie ein in etwa gleich großer Sozialtrakt. Zwischen den Gebäuden entsteht neben einer Freiluft-Anbaufläche ein Außenbereich, der zum Verweilen und Entspannen einladen wird. Die Investitionssumme für das Bauprojekt beträgt 2,4 Millionen Euro. Ein Teil davon wird über Spenden getragen.
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