Am 5. Mai hat zum 31. Mal der „Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ stattgefunden. Das Motto in diesem Jahr: „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel!“. Auch die NRD war mit einem Stand auf dem Offenbacher Aliceplatz vertreten.
Unter Nachbarn gibt es hin und wieder Konflikte oder Streitigkeiten. Wie verhält es sich, wenn nebenan Menschen wohnen, die ein besonders auffälliges Verhalten zeigen? Ein Streifzug durch die Erfahrungen der NRD.
Im hessischen 10.000-Einwohner-Städtchen Gernsheim am Rhein, Kreis Groß- Gerau, wird die NRD bald an drei Standorten zu finden sein: Dort entstehen eine Tagesstätte, ein Haus für Menschen aus dem Autismus-Spektrum und ein „gemeinschaftliches Wohnen“.
Im Sommer sind sie eingezogen: 15 NRD-Klient*innen wohnen jetzt im neuen Wohnverbund in Oppenheim. Eine offizielle Eröffnungsfeier wie sonst üblich fiel aufgrund der Corona-Pandemie leider aus. Das Fundraising-Team der NRD hatte in der Weihnachtszeit 2020 um Spenden für den neuen Standort geworben – mit Erfolg: 649 Menschen halfen dabei, diesen Standort zu einem der modernsten der NRD zu machen.
Das deutsche Volk darf einen neuen Bundestag wählen. Dieses Grundrecht ist der Kern einer jeden repräsentativen Demokratie. Wahlgewinner der besonderen Art sind diesmal diejenigen, die bis Mai 2019 überhaupt nicht wählen gehen durften: Menschen mit Behinderung mit Vollzeitbetreuung in allen Angelegenheiten.
Lange musste der Stammtisch des Betreuten Wohnens Groß-Gerau corona-bedingt ausfallen. Seit diesem Sommer kann sich die Gruppe endlich wieder treffen. Im August fand der Stammtisch zum ersten Mal im Garten des Stammtisch-Beauftragten Christian Ludwig statt, wo bei ausgelassener Stimmung geredet, gelacht und gemeinsam gegessen wurde.
In Wörrstadt gingen jetzt gleich zwei große Wünsche in Erfüllung: Dank der Lotterie GlücksSpirale konnte die NRD für die 36 Bewohner*innen des rheinhessischen Wohnverbunds ein Tandem anschaffen und einen sogenannten Snoezelraum ausstatten.
Über 30 Menschen werden inzwischen in der Stadt und im Kreis Offenbach in besonderen Wohnformen begleitet. Einige von ihnen haben den Wunsch, selbstständiger zu werden. Für sie und andere Personen mit Unterstützungsbedarf, die noch zuhause in ihren Familien leben, ist jetzt das neue Angebot des Betreuten Wohnens (BW) eine Option, das Melanie Lahme seit Mai aufbaut.
Am 15. April fand in der Tagesförderstätte (Tafö) der NRD in Wallertheim eine Auftaktveranstaltung zum Naturprojekt „Wir schaffen Lebensräume“ statt. Unter freiem Himmel wurde dabei ein Insektenhotel im XXL-Format im Hofbereich, ganz in der Nähe der Tafö aufgestellt.
Die NRD Orbishöhe stellt sich am Standort Heppenheim einer neuen Aufgabe. In dem dreistöckigen Haus mit großem Garten widmen sich Mitarbeitende jetzt jungen Menschen, die einen intensiv-pädagogischen Unterstützungsbedarf haben. Ein neues Konzept wird entwickelt:. „Scheitern verboten“ ist die Überschrift.
Seit 1996 gibt es die Tagesgruppe der NRD Orbishöhe GmbH in Lampertheim. Am 24. Mai vor 25 Jahren wurde die Arbeit aufgenommen: NRD bewegt! besuchte die Einrichtung im Jubiläumsjahr.
Und wieder ist ein Wechsel von der Werkstatt in den allgemeinen Arbeitsmarkt geglückt. Nadine Lindner, 34, hat seit dem 1. März 2021 einen festen Arbeitsvertrag im Haus Reinheim, das zur gemeinnützigen Seniorendienstleistungs GmbH Gersprenz gehört. Fünf Monate hat die junge Frau dort zunächst ein Praktikum gemacht, dann war klar: Sie wird fest angestellt und arbeitet 29 Stunden pro Woche im Demenz-Wohnbereich. Über das Budget für Arbeit, finanziert vom Hessischen Landeswohlfahrtsverband, erhält das Pflegeheim einen Lohnkostenzuschuss.
Darauf hatten viele schon lange gewartet. Anfang März kam schließlich die gute Nachricht: Die ersten Impftermine für die Klient*innen und Mitarbeitenden der NRD stehen fest. Um alles gut in die Tat umzusetzen, musste viel organisiert werden. Die NRD hat eigens dazu ein Impfkoordinationsteam gebildet.
Vor wenigen Jahren hoch gelobt, heute schon veraltet? Erbach zeigt, wie sogenannte „48er-Einheiten“ an aktuelle Standards angepasst werden können.
Unsere Tagesstätte in Mörfelden hat einen neuen Kunden: „givtback“ ist ein neuer Online-Shop für Geschenk- und Dekorationsartikel, der im Oktober 2020 in München an den Start ging. Alle Produkte stammen aus sozialen Einrichtungen, in denen Menschen mit Behinderungen, Geflüchtete oder junge Mütter tätig sind. Gründerin Anna-Lena Rehm wurde im Internet auf die Brot-Backmischungen der Tagesstätte Mörfelden aufmerksam und fragte an, ob eine Zusammenarbeit trotz widriger Pandemie-Bedingungen möglich sei. Inzwischen haben die NRD’ler 280 Backmischungen an givtback ausgeliefert.
Pandemie hin oder her – so ganz ausfallen soll Fastnacht 2021 in den Werkstätten der NRD nicht. Kristin Rothmer und ihre Kolleginnen, die für Begleitmaßnahmen zuständig sind, haben ein Video gedreht und auf CD allen Teams zu Verfügung gestellt, um es nach Belieben zu verwenden
„Ich hatte schon nach zwei bis drei Tagen gemerkt, dass es passt.“ Das sagt Nico Weyel über sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bei der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) in Wallertheim. Der 21-Jährige arbeitet dort in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Beeinträchtigung und weiß schon jetzt, dass er der NRD auch nach seinem FSJ treu bleiben wird.
Im Hinblick auf das Bundesteilhabegesetz (BTHG) ist der Wohnbereich Pulvermühlenweg 19 in Nieder-Ramstadt ein Modell-Projekt. Seit 2017 wurden ehemals stationäre Wohnplätze in Betreutes Wohnen (BW) umgewandelt oder dem BW angenähert. Den Anfang machten drei Männer und eine Frau im „Blauen Haus“ in der Pfaffengasse, im Oktober 2018 folgten die Bewohner*innen der Wohngruppe PM 1 im Pulvermühlenweg 19. Elf von insgesamt 18 Personen sind inzwischen in der Lage, ihr eigenes Geld selbst zu verwalten.
„Hier bleibe ich“, sagt Anne Vocke und tippt mit ihrem rechten Zeigefinger ein paar Mal auf den Tisch, um ihrer Aussage Nachdruck zu verleihen. Die 54-Jährige ist eine von neun Bewohner*innen, die im Herbst 2018 aus ihren Zimmern im Wohnverbund der Nieder- Ramstädter Diakonie (NRD) in der Mainzer Hegelstraße ausgezogen sind. Ihr neues Zuhause liegt nur ein paar Meter weiter, im Neubau, den die NRD gemeinsam mit der evangelischen Emmauskirchengemeinde der Stadt Mainz gebaut hat.
Mit buntem Händedruck auf die Tapete im Flur haben sich Bewohner*innen und Mitarbeitende der „Boh 3“ am 1. Oktober 2018 vom Haus Bodelschwingh auf dem Zentralgelände der NRD in Mühltal verabschiedet. Sie waren die letzte Wohngruppe im früheren Männerhaus der Heime, das fast auf den Tag genau 100 zuvor am 30. September 1909 eingeweiht worden war und haben geduldig auf den Umzug zum „Sonnenhof“ gewartet. Marlene Broeckers hat einen Besuch gemacht und nachgefragt, wie es geht.
Menschen mit Behinderung brauchen Ihre Hilfe!
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