Im März 2016 hat Martin Michel, 43, die Leitung des Betreuten Wohnens (BW) der NRD in Landkreis Darmstadt-Dieburg übernommen. Damit gab es zugleich eine Struktur-Veränderung: Die drei BW-Standorte Dieburg, Reinheim und Mühltal zusammengefasst zu Darmstadt-Dieburg und Christiane Fruh, zuvor Leiterin in Mühltal, ist nun die Stellvertreterin von Martin Michel. Wie der erfahrene Diplom-Sozialpädagoge seine Arbeit auffasst, erläutert er in diesem Beitrag.
Wenn ich selbst hätte bestimmen können, wie mein Leben sein soll, wäre mein erster Wunsch gewesen, in einer ganz normalen Familie aufzuwachsen. Ich werde nächstes Jahr 50 und wurde als Baby in den Heimen abgesetzt. Irgendjemand, wahrscheinlich meine Mutter, hat mich vor dem Kinderhaus Eben-Ezer abgelegt und ist weggegangen.
Elvira Hötzel, 54, feiert im August ihr 30-jähriges Dienstjubiläum im Reinigungsservice der NRD. Sie kann sich an alle Stationen ihrer Ausbildung und ihres beruflichen Einsatzes mit Tag und Datum erinnern. Auch das Unrecht, das sie als Kind in den Heimen erlitten hat, ist nicht vergessen. Eine Entschädigung von staatlicher Seite steht für sie wie für die ehemaligen Heimkinder in Behinderteneinrichtungen noch aus.
Das Musikfestival „Kuchenrock“ steht im Mittelpunkt der Jubiläumsfeier zum 10. Geburtstages im Wohnverbund Groß-Bieberau, der am 2. Juli begangen wird. „Kuchenrock“ ist eine eigene Erfindung des Wohnverbundes und steht natürlich in Verbindung mit Schebb der ersten und einzigen inklusiven Rockband der NRD.
Seit 2012 gibt es eine Interessenvertretung Wohnen (IWo) im Wohnverbund Seeheim/Bensheim, im August 2015 wurde neu gewählt. Jedes Haus des Wohnverbundes ist durch eine Person vertreten. Als Vertrauenspersonen stehen dem fünfköpfigen Gremium Nina Nicolay, Zwingenberg, und Martina Schmidt, Pfungstadt, zur Seite. Aktuell plant die IWo eine Befragung der 68 BewohnerInnen im Wohnverbund Seeheim.
10 Uhr vormittags in der Wohngruppe 3 im Bodelschwinghweg 5, Nieder-Ramstadt. Laute Popmusik schallt durch den langen Flur. „Frau Hensler* hört Musik“, erklärt Teamleiterin Martina Wendel, „sie hat eben getanzt. Das mag sie sehr. Aber die Musik muss laut sein“. Caroline Hensler* steht mitten in ihrem großen, relativ karg eingerichteten Zimmer. Entspannte Haltung, freundlicher Blick. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich. Jetzt geht es ihr gut: Sie schläft jede Nacht im ‚Safespace‘ – das ist ein geschützter Raum, der ihr Sicherheit gibt. „Für uns ist es wie ein Wunder“, sagt Martina Wendel.
Seit Juli sind die letzten freien Plätze in der Wohneinheit Falterweg 3a-c in Lampertheim vergeben. Zwei Männer sind als Zweier-WG eingezogen. Die ersten Einzüge liegen bereits ein Dreivierteljahr zurück, seither ist die Atmosphäre ist sehr familiär geworden. Team, BewohnerInnen und Eltern haben gut zueinander gefunden.
Menschen mit Behinderung brauchen Ihre Hilfe!
Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie
Kommunikation und Fundraising
Bodelschwinghweg 5
64367 Mühltal
© Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie
Bodelschwinghweg 5 - 64367 Mühltal - Tel.: (06151) 149-0 - Fax: (06151) 144117 - E-Mail: info@nrd.de