Der italienische Autist Federico de Rosa hat im Alter von 20 Jahren ein Buch veröffentlicht, das "neuro-typischen" - wie er es nennt - Menschen erleichtern soll, Menschen mit Autismus besser zu verstehen.
Ein Malheur führte den Autor ins Krankenhaus. Wie der Zufall es wollte, teilte er dort das Zimmer mit einem jungen Mann, dessen Leben in den letzten Jahren sehr dramatisch verlaufen ist. Der Syrische Patient ist aus seiner kriegsumtobten Heimat nach Deutschland geflüchtet.
Das Redaktionsteam des "Schlüssellochs", der internen Zeitung der Rheinhessenwerkstatt der Nieder-Ramstädter Diakonie, hat sich überlegt, was der Begriff "Inklusion" bedeutet. Aus dem Ergebnis wurde ein Artikel für das Septemberheft des "Schlüssellochs" erarbeitet. Den Beitrag veröffentlichen wir hier mit freundlicher Genehmigung der Autorinnen und Autoren.
Wie glücklich sind Sie? Wo würden Sie ihr Kreuzchen auf einer Skala von 1 bis 10 machen, um ihren Glückfaktor zu kennzeichnen? Falls Sie die 7 ankreuzen, befinden Sie sich im Einklang mit dem Durchschnitt in Deutschland. „Deutschland befindet sich seit fünf Jahren stabil auf dem Glücks-Plateau“ – dies ist das Ergebnis der neuesten Studie der Deutschen Post im „Glücksatlas 2015“, der im November 2015 erscheint.
Seit Juli sind die letzten freien Plätze in der Wohneinheit Falterweg 3a-c in Lampertheim vergeben. Zwei Männer sind als Zweier-WG eingezogen. Die ersten Einzüge liegen bereits ein Dreivierteljahr zurück, seither ist die Atmosphäre ist sehr familiär geworden. Team, BewohnerInnen und Eltern haben gut zueinander gefunden.
„Jetzt weiß ich alles. Aber es gibt fast niemanden mehr, der sich dafür interessiert.“ Fast zwei Stunden lang hat Peter Germann, 80, berichtet, was er über das Schicksal seines Onkels Ludwig Germann herausgefunden hat, der im Mai 1941 in der Landesheil- und Pflegeanstalt Weilmünster im damaligen Ober-Lahn-Kreis starb. 13 Jahre hatte der Nieder-Beerbacher, der an Epilepsie litt, zuvor in der „Anstalt für Epileptische in Hessen“ gelebt, also in der späteren Nieder-Ramstädter Diakonie. Das Schicksal von Ludwig Germann interessiert, denn es steht stellvertretend für viele kranke und behinderte Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus als „unwertes Leben“ ermordet wurden.
ISAAC - Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e. V. wird 25 Jahre alt. Mit der Gründung des Verbandes konnte auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein festes Netzwerk für Unterstützte Kommunikation aufgebaut werden.
Wohnen im mulitkulturellen Großstadt-Quartier - Die Nieder-Ramstädter Diakonie macht jetzt auch Angebote für behinderte Menschen in Offenbach
Es brauchte nur einen Stock, ein Taschentuch, Hausschuhe und ein paar andere Kleinigkeiten, damit der zwölfjährige Ottmar Jäger seinen Kameraden ein fantasievolles Kasperle-Theater vorspielen konnte. Er lebte auf der Schulbubenstation des Männerhauses. Dort spielte er alltägliche Erlebnisse nach, wie den Kindergottesdienst, gemeinsames Spielen, Werken und Sport. Mit einer Decke, die er sich als Talar übergeworfen hatte, trug er auch biblische Geschichten vor. Das Gesangbuch in der Hand, übte Ottmar Jäger mit den anderen Buben Gemeindelieder ein. Seinen bis zu drei Stunden dauernden Vorführungen lauschten die Kinder gebannt. Für das Buch "Aussortiert" berichtete Ottmar Jäger aus seiner Kindheit und Jugend in der NRD.
„1974 bin ich nach Magdala gezogen, und das war erst einmal ein großer Schritt für mich. In Eben-Ezer war es so, da wurde man behütet, es wurde geguckt und aufgepasst. In Magdala musste man lernen, auf sich selber aufzupassen. Dass man nicht in Streit gerät. Man musste lernen, sich zu wehren, wenn man geschlagen, getreten oder an den Haaren gezogen wurde. Da hat man auch geweint. Der andere wurde auch gestraft oder geschimpft von den Mitarbeitern. Aber später haben die Mitarbeiter nicht mehr geholfen." Für das Buch "Aussortiert" berichtete Horst Enzmann aus seiner Kindheit und Jugend in der NRD.
Mit dem Strohengel fing es an. Weil der erfolgreiche Stürmer des Darmstädter SV 98 Dominik Stroh-Engel heißt, kam die Fan-Abteilung der „Lilien“ – so nennen die Darmstädter ihren Fußballverein – auf die Idee, in der Mühltal-Werkstatt einen Talisman anfertigen zu lassen. Kurz vor Weihnachten 2013 bot es sich an, einen Strohengel herzustellen. Die Fans waren begeistert von dem kleinen Glücksbringer, der den „Lilien“ tatsächlich Glück gebracht mit.
Die NRD hat sich verändert. Es wird jetzt mehr getan, um Menschen mit Einschränkungen zu fördern. Zum Beispiel gibt es mehr Arbeitsplätze außerhalb der Werkstatt als früher. Ich möchte auch gern draußen arbeiten, auf jeden Fall. Das ist viel interessanter. In den Mühltal-Werkstätten war ich schon in vielen Abteilungen: In der Montage/Verpackung, in der Gärtnerei, in der Metallwerkstatt, auf dem Sonnenhof, in beiden Kantinen und zuletzt in der Außenarbeitsgruppe bei der Firma Riegler in Nieder-Ramstadt.
Mit dem Bild vom barmherzigen Samariter, dargestellt in einem der von Kees de Kort gestalteten Fenster der Lazaruskirche (Foto) in Nieder-Ramstadt, schlug Vorständin Brigitte Walz-Kelbel beim Einführungstag für neue MitarbeiterInnen den Bogen zum Thema Diakonie. „Die Haltung, in der ein Mensch etwas tut, ist immer wesentlich“, sagte sie. „Wer ein Menschenliebhaber ist, hat eine diakonische Haltung.“
Alexander hat Schulferien. Er wohnt mit seiner Familie nicht weit weg von Nieder-Ramstadt. Seine Mutter arbeitet in der NRD. Häufig kommt Alexander zusammen mit seinem Vater in die Caféteria der NRD zum Mittagessen. Darüber hat er uns freundlicherweise einen Beitrag geschrieben.
Mit dem Buch „Aussortiert. Leben außerhalb der Gesellschaft“ legt die Stiftung Nieder Ramstädter Diakonie etwas Außergewöhnliches vor. Bewohnerinnen und Bewohner und auch frühere Mitarbeiter erzählen vom Leben in den Nieder Ramstädter Heimen nach 1945. Das ist viel mehr als sentimentale Erinnerung. Ein Beitrag des Offenbacher Journalisten Andreas Winkel.
„An Tagen wie diesen dürfen wir unendlich sein.“ Dies war nicht nur Ein- und Abstimmungssong des ersten Theaterstücks der Gruppe "Chamäleon" in der Lazaruskirche, sondern gleichzeitig auch das Gefühl, das durch das Singen voller Inbrunst an das Publikum weitergegeben wurde. Ein Beitrag von Hannah Bernstein.
Am 28.07 wurde die Kunstausstellung BehindART im Foyer des Kongresszentrums Darmstadtium in Darmstadt eröffnet. Hundert Künstler mit Behinderung und zehn Künstler ohne Behinderung zeigen dort bis zum 14. August Bilder, Collagen und Skulpturen. Das „Liebespaar“ – ein großes Acrylgemälde von Andrea Söller - nimmt in der Ausstellung einen prominenten Platz ein. Die Künstlerin arbeitet in der Mühltal-Werkstatt der NRD und nutzt zweimal die Woche den neu eingerichteten Kunstraum, um kreativ tätig zu sein.
Am Dienstag, 28. Juli 2015 öffnet unter dem Titel "Auf Augenhöhe" die BehindART 18 im Darmstadtium ihre Tore. Die 18. Ausstellung über Kunst von Menschen mit Behinderung ist zum ersten Mal erweitert worden für Kunst von Menschen ohne Behinderung. Auch Künstler der NRD sind wieder dabei.
Ein Beitrag von Diakon Wulf-Dieter Gammert, veröffentlicht im Buch "Aussortiert - Leben außerhalb der Gesellschaft". - "Mit 20 entschloss ich mich, ein diakonisches Jahr in Bethel zu machen. Danach begann ich mit meiner fünfjährigen Ausbildung zum Diakon in der Bruderschaft Nazareth in Bethel. Sie umfasste theologische Fächer und das Erlernen der großen Krankenpflege. Nach dem Abschluss wurde ich nach Nieder-Ramstadt entsandt. Ich habe meine Sachen gepackt und bin hierhergekommen."
Ich kam 1973 als gelernter Bäcker in die Heime und wurde vom Direktor per Handschlag eingestellt. Angefangen habe ich als Helfer im Pflegedienst im Männerhaus. Während meiner Ausbildung zum Heilerziehungspflegehelfer 1974/75 lernte ich verschiedene Häuser und Gruppen kennen. Nach der Ausbildung musste ich erst einmal in den Sockel. Im Sockel des Männerhauses lebten Mitte der 70er-Jahre über 30 Personen. Bis zu acht Männer waren in einem Zimmer zusammen. Die Metallbetten hatten Plastikmatratzen, die immer schmutzig waren. Im Frühdienst arbeiteten wir wie am Fließband: Einer holte die Männer aus dem Bett, einer hat sie gewaschen, einer zog sie an, dann gab es Frühstück. Die schmutzigen Stoffwindeln mussten ausgewaschen werden. Wenn man das mit kaltem Wasser machte, dann stank es weniger.
Menschen mit Behinderung brauchen Ihre Hilfe!
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