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Einfach inklusiv: Das neue Leitbild der NRD

27.03.2018 | Marlene Broeckers

Autor

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Marlene Broeckers

Texterin der NRD

Einfach inklusiv: Das neue Leitbild der NRD

„Das Wahre, Gute und Vortreffliche ist einfach“. Diesen Satz hat der geniale Dichter und Naturforscher Johann Wolfgang von Goethe gesagt. Wenn er recht hat, dann ist das neue Leitbild der NRD vortrefflich. Denn es ist im Ergebnis einfach. Ob es auch wahr und gut ist, liegt an allen, die in der NRD leben und arbeiten.

Das Besondere am neuen Leitbild: Es ist in gemeinsamer Arbeit von Menschen mit und ohne Behinderung erschaffen worden. Das war der Auftrag des NRD-Vorstandes: Das Leitbild aus dem Jahr 1999 sollte überarbeitet werden. Denn es passte nicht mehr zur NRD, die sich seitdem sehr verändert hat. Weil Selbstbestimmung und Teilhabe wichtige Ziele der NRD sind, sollten alle NRDler mitmachen können.

Auf verschiedenen Wegen konnte sich jeder und jede beteiligen. Es gab inklusive Treffen zur Vorbereitung. Es gab Karten, auf die man seine Wünsche schreiben konnte. Es gab eine Leitbild-Website, auf der jeder Beiträge schreiben und mit anderen diskutieren konnte. Und es gab die Clowns.

Zehn Clowns haben 20 Orte in der NRD besucht und erforscht, wie es den Menschen geht, die dort leben oder arbeiten. Die Clowns haben auch eine Gruppe von Bewohner*innen in ihr Theater eingeladen. Alle haben sich gegenseitig ausgefragt und zusammen gespielt. Aus ihren vielen Eindrücken haben die Clowns ein Theaterstück gemacht, das in der Lazaruskirche aufgeführt und auch gefilmt wurde. Leider konnte nicht die Aufführung gefilmt werden, sondern nur die Generalprobe. Bei der Aufführung waren etwa 200 Menschen als Zuschauer*innen da. Und vor allem Menschen mit Behinderung haben dort gezeigt, wie viel Spaß es ihnen machte. Sie haben die Clowns angesprochen, haben reingerufen, haben viel gelacht und geklatscht. Das war eine große Stunde und es ist schade, dass das im Film nicht zu sehen ist.

Alle Wünsche und Ideen, die zusammenkamen, wurden in einem ganztägigen, inklusiven Workshop angeschaut und sortiert. Dabei sind acht große Bilder entstanden. Mit diesen Bildern hat sich anschließend eine kleinere inklusive Redaktionsgruppe beschäftigt. Es wurde gefragt: Was ist das Wichtigste? Und wie kann man das in kurzen, einfachen Sätzen ausdrücken?

Herausgekommen sind am Ende sieben Bilder. Für jedes Bild wurde eine Überschrift gefunden, und die wichtigsten Sätze dazu wurden aufgeschrieben. Die Überschriften heißen: Die NRD ist bunt. Mensch sein. Alle Menschen haben Bedürfnisse. Auf die Haltung kommt es an. Wir brauchen Mut zum Handeln. Glück ist wichtig. Inklusion geht nur gemeinsam.

Die sieben Leitsätze wurden von einer Zeichnerin illustriert. Zwei Knetfiguren, die im großen, gemeinsamen Workshop entstanden sind, waren die Modelle für die netten Figuren, die dazu einladen, sie immer wieder anzuschauen und die Leitsätze zu lesen. Damit sich alle NRDler daran erinnern und am besten jeden Tag versuchen, ihnen nachzuleben. Damit sie überall in der NRD Wirklichkeit werden. Damit darüber geredet wird, ob die NRD auf dem richtigen Weg ist.

Das Leitbild wurde als kleiner Leporello gedruckt, den wir hier auch zur Verfügung stellen. Man kann die Karten auseinanderreißen und sich die Lieblingskarte aufhängen. Man kann sie als Postkarte verschicken. Man kann die einzelnen Bilder auch vergrößern und dort aufhängen, wo viele Menschen sie sehen. Die Bilder und Sätze regen dazu an, sich damit zu beschäftigen. Und gute Beispiele mit anderen zu teilen. Was ist schon gelungen? Welcher Leitsatz hat zu einer guten Idee oder einer Veränderung geführt?

Ganz zum Schluss, bevor das Leitbild gedruckt wurde, hat der Werkstattrat der Mühltal-Werkstatt noch einmal alles gelesen. Die Test-Leser*innen haben eine wichtige Änderung gemacht. Den Satz „Wir dürfen uns mögen“ wollten sie ergänzen durch die Aussage: „Wir müssen uns nicht mögen“. Diese Korrektur ist wichtig. Dieser Satz ist wahr, gut und vortrefflich. In keinem anderen Leitbild dieser Welt werden wir diesen Satz finden. Danke an alle, die mitgemacht haben!

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    Thomas Kirchmeyer,
    Produktionsleitung (Dieburger Werkstätten)
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