Diakonie ist Menschenliebe

Mit dem Bild vom barmherzigen Samariter, dargestellt in einem der von Kees de Kort gestalteten Fenster der Lazaruskirche (Foto) in Nieder-Ramstadt, schlug Vorständin Brigitte Walz-Kelbel beim Einführungstag für neue MitarbeiterInnen den Bogen zum Thema Diakonie. „Die Haltung, in der ein Mensch etwas tut, ist immer wesentlich“, sagte sie. „Wer ein Menschenliebhaber ist, hat eine diakonische Haltung.“

Insofern könne jeder Mitarbeitende, unabhängig von religiöser Orientierung, diakonisch handeln. Maßgebend für diakonisches Handeln sei für sie das Gebot der Nächstenliebe, das sie für das wichtigste Gebot Jesu hält: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Übersetzt in heutige Sprache könnte das heißen: „Sei anderen gegenüber genauso wertschätzend wie zu dir selbst.“

Kleine Halbedelsteine, die Brigitte Walz- Kelbel verschenkte, sollen alle Teilnehmerinnen daran erinnern: „Sie sind wertvoll, Ihre Arbeit ist wertvoll. Und wertvoll sind auch die Menschen, für die Sie etwas tun.“ Woran erkennt man eine diakonische Einrichtung? Neben der historischen Entwicklung der Zusammengehörigkeit zwischen Kirche und Diakonie gibt es seit 2005 auch einen juristischen Aspekt. Mit der vor zehn Jahren unterzeichneten „Loyalitätsrichtlinie“ haben sich die Unternehmen der Diakonie gegenüber der Evangelischen Kirche Deutschland verpflichtet, ihre Mitarbeitenden mit christlichen Grundsätzen vertraut zu machen, zum Beispiel durch Aus- und Weiterbildung zu Glaubensthemen und zum christlichen Menschenbild.

Dies geschieht in der NRD durch die Angebote der Stabsstellen Diakonie und Seelsorge wie Einkehrtage, Fortbildungen zum Umgang mit Sterben und Tod, durch Andachten und Möglichkeiten zum seelsorglichen Gespräch. „Niemand ist gezwungen, davon Gebrauch zu machen, aber Sie dürfen als Mitarbeitende erwarten, erfahren zu können, auf welchem Fundament diese Einrichtung steht“, sagte die Vorständin. „Frau Walz-Kelbel hat eine sehr praxisgerechte, gelebte Vorstellung von Diakonie vermittelt“, sagt Martin Michel als einer der Teilnehmer. „Es war emotional spürbar, dass sie aus ihrer Überzeugung heraus gesprochen hat. Das machte es authentisch. Der Halbedelstein, den ich geschenkt bekommen habe, begleitet mich jetzt in meiner Jackentasche.“