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Ein Fachtag zum Thema "Haltung": Umdenken in allen Bereichen

15.06.2018 | Christina Maier

Autor

Christina Maier

Ein Fachtag zum Thema "Haltung": Umdenken in allen Bereichen

Mit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechts-Konvention (BRK) und dem Bundesteilhabegesetz (BTHG), welche die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung stärken, verändert sich Eingliederungshilfe weitreichend. Die Reform verändert nicht nur den strukturellen, rechtlichen und politischen Rahmen der Behindertenhilfe, sondern auch die zukünftige Gestaltung der Hilfe. Unterstützung soll personenzentrierte Hilfe sein. Menschen mit Unterstützungsbedarf sollen nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen die Hilfe bekommen, die sie haben wollen; und sie können auch wählen, von welchem Dienstleister oder Träger sie unterstützt werden möchten. Ein Mensch mit Behinderung muss also, anders als früher, nicht mehr mit den Angeboten leben, die ein bestimmter Träger ihm macht, sondern kann sich sein „Hilfepaket“ aus Angeboten von verschiedenen Trägern maßschneidern. Dazu hat er ein Recht auf Beratung. Das Individuum mit seinen Wünschen und Bedürfnissen steht also in Zukunft anders im Mittelpunkt der Arbeit als bisher. Um dem gerecht zu werden, müssen die Institutionen sich verändern. Und auch die Haltung der Mitarbeitenden.

Frau Dr. Wiebke hat die Rollen von Mitarbeitenden erforscht
Frau Dr. Wiebke hat die Rollen von Mitarbeitenden erforscht

Als „Aufhänger“ für den NRD-Fachtag diente die Dissertation von Dr. Wiebke Falk, die seit Ende 2016 vorliegt. In ihrer Forschung hat sich die Heilpädagogin, inzwischen Professorin für Angewandte Sozialarbeitswissenschaften, insbesondere Teilhabeforschung an der Hochschule Ravensburg-Weingarten, mit dem Regionalisierungprozess der NRD beschäftigt. Beispielhaft untersuchte sie, wie MitarbeiterInnen in einem neu eröffneten Wohnprojekt arbeiten und wie es den KlientInnen dort geht. Dr. Falk hat die Wohngemeinschaft in der Paul- Wagner-Straße in Darmstadt über zwei Jahre hinweg begleitet und dabei intensiv die Rollen der Mitarbeitenden untersucht.  Ihre Arbeit zeigt die unterschiedliche Rollen in der Unterstützung auf: Zwischen Versorgung und Fremdbestimmung sowie Assistenz und Selbstbestimmung machte sie fünf verschiedene Rollentypen ausfindig, die das Zusammenspiel mit Mitarbeitenden und KlientInnen bestimmen.

Die MitarbeiterInnen, die im täglichen direkten und indirekten Kontakt mit KlientInnen stehen, gestalten maßgeblich den Alltag der Menschen mit Assistenzbedarf. Demnach ist die Haltung von Mitarbeitenden gegenüber den KlientenInnen ausschlaggebend für ein selbstbestimmtes Leben, denn sie ermöglichen durch ihre Rolle Selbstbestimmung und Personenzentrierung.

Wohnverbundleiter Fabien Muller präsentiert Workshop-Ergebnisse
Wohnverbundleiter Fabien Muller präsentiert Workshop-Ergebnisse

Wie kann es gelingen, dass man sich in der NRD als Ganzes auf eine Haltung verständigt, die KlientInnen verlässlich überall vorfinden, wo sie Unterstützung in Anspruch nehmen? Was macht Haltung aus, so wie sie in Zukunft in der NRD verwirklicht werden soll? In zehn Workshops befassten sich die Teilnehmer des Fachtages intensiv mit diesen Fragen. Dabei wurde geschaut, wie sich die NRD den neuen Herausforderungen gemeinsam mit all ihren Mitarbeitenden stellen kann und somit in allen Bereichen ein Umdenken stattfindet. Die nächsten Schritte, die passieren müssen, bedürfen jedoch einer ständigen Reflexion.

Wichtig für die TeilnehmerInnen des Fachtages war die Klärung von Zuständigkeiten und den damit verbundenen Rollen, denn nur wer weiß, wie und warum wer wie agiert, kann sich immer wieder hinsichtlich seiner Rolle prüfen.

Das Resultat am Ende des Fachtages war, dass die zweite und dritte Führungsebene sowie die Fachberatungen und Sozialdienste den Ist-Stand kennen und jetzt in die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema zu gehen. Es gilt eine Kultur zu den Themen „Mitarbeiterrollen, Haltungsformen und Haltungen in der Unterstützung“ zu schaffen. Ideen und konkrete Vorgehensweise sind da. Zum Beispiel: Veröffentlichung einer Broschüre mit den Inhalten des Fachtags, Schulungen zum Thema „Leitbild“ mit KlientInnen, Workshops zum Thema „Personenzentrierung“ sowie der Auftrag an den Qualitätszirkel Pädagogik zur Etablierung von weiteren Ideen für den Alltag in der Unterstützung.

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  • Inklusion...

    ...bedeutet für mich, dass man alle Menschen wieder mehr zusammenführt. Wenn alle aufmerksam und hilfsbereit miteinander umgehen, dann geht es allen auch seelisch besser. 

    Inklusion...
    Virginia Dindore
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