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„Jede Begegnung kann ein Geschenk sein“

27.04.2023 | Katrin Baginski

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Katrin Baginski

Katrin Baginski arbeitet als Pressereferentin und Texterin für die NRD.

„Jede Begegnung kann ein Geschenk sein“

Herr Dr. Hinz, wie war Ihr Einstieg?

Sehr angenehm. Die gemeinsame Einarbeitungszeit mit Frau Walz-Kelbel war sehr wertvoll. Frau Walz-Kelbel und Herr Fuhrmann haben mir einen guten und transparenten Überblick über die Situation der NRD gegeben. Inzwischen konnte ich schon einige Standorte besuchen und war bei verschiedenen Hilfesettings dabei, um mir ein Bild von der Vielfalt der NRD zu machen. Ich bin sehr dankbar, hier sein zu dürfen und freue mich auf meine neue Aufgabe.

Was reizt Sie an Ihrer neuen Aufgabe?

Die NRD ist ein sehr offener und visionärer Träger. Sie war beispielsweise sehr mutig mit der Entscheidung, ihre Teilhabe-Angebote zu dezentralisieren und personenzentriert auszurichten. Und das zu einer Zeit, als die UN-Behindertenrechtskonvention noch gar nicht verabschiedet war. Das hat mir immer imponiert. Auch hat sie die Klient*innen und Mitarbeitenden von Anfang an mitgenommen. Ich freue mich, diesen spannenden Weg weiter begleiten zu dürfen.

Fachkräftemangel, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Inflation und Krieg sind keine einfachen Rahmenbedingungen. Worauf muss die NRD achten?

Für uns ist es jetzt wichtig, die fachlichen und wirtschaftlichen Grundlagen unserer Arbeit zu sichern. Nur so können wir den aktuellen Herausforderungen begegnen. Das bedeutet auch, Unsicherheiten mit den Kostenträgern zu klären und neue Projekte gut vorzubereiten. Wir brauchen gute und faire Diskussionen und Aushandlungsprozesse. Ziel muss sein, dass niemand benachteiligt wird oder rechtlich zugesicherte Unterstützungsleistungen verweigert werden. Dafür muss sich die NRD einsetzen.

Wie beginnt Ihr Arbeitstag?

Morgens laufe ich als Erstes eine Runde durch den Wald. Das mache ich seit vielen Jahren und es tut mir gut. In Mühltal versuche ich dann, einen Platz an einer E-Ladesäule zu bekommen, um mein Hybridauto aufzuladen. Frau Bunten, meine Assistentin, ist meistens schon im Büro, wenn ich ankomme und sorgt für einen guten Start in den Arbeitstag.

Was brauchen Sie, um sich im Job wohlzufühlen?

Ich bin ein kommunikativer Mensch. Ich schätze den Austausch und die Begegnung mit anderen und lade auch dazu ein. Das hilft, um zu verstehen und Verstehen ist eine Voraussetzung für Wohlfühlen. Um mich zu fokussieren, nutze ich gern auch spirituelle Impulse. Ich habe immer ein paar Texte dabei, lese jeden Tag die Losung. Diese Impulse erden mich und helfen mir, offen zu sein für Gespräche.

Was bedeutet Gott für Sie?

Mein Glaube lässt sich sehr weit fassen. Die Botschaft Jesu ist für mich eine universelle Einladung an alle Menschen, sich mit Wertschätzung, Neugier und Würde zu begegnen. Diese Einladung kommt auch in den Szenen des Abendmahls und der Fußwaschung wunderbar zum Ausdruck.


"Die Botschaft Jesu ist für mich eine universelle Einladung an alle Menschen, sich mit Wertschätzung, Neugier und Würde zu begegnen."

Dr. Thorsten Hinz


Welche Wurzeln haben Sie und wie war Ihr Weg bisher?

Aufgewachsen bin ich in der Nähe von Speyer. Um mein Studium zu finanzieren, habe ich regelmäßig als Pflegehelfer gearbeitet. Dadurch konnte ich viele Betreuungsbereiche aus der Praxis kennenlernen. Diese Arbeit hat mir immer viel Freude gemacht und hilft mir auch, zu verstehen, was die Mitarbeitenden täglich an der Basis leisten. Ich habe zunächst an einer Universität in der Schweiz gearbeitet, dann ein Museum in Sachsen aufgebaut und war danach lange in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit der Caritas tätig, unter anderem in Afrika, Asien und Afghanistan. Dadurch kenne ich die Soziale Arbeit auch aus einer internationalen Perspektive. Ich durfte sehr viel lernen und erleben und fühle mich in meinem Leben sehr beschenkt.

Haben Sie Vorbilder?

Ich habe schon immer Menschen bewundert, die sich für Frieden, Freiheit und die Rechte anderer einsetzen. Mahatma Gandhi hat mich in meiner Jugend sehr beeindruckt. Die Bücher von Camus, Meister Eckhart, Chatwin und Dostojewski begeistern mich bis heute. Genauso das Kinderbuch „Momo“ von Michael Ende. Es gibt viele „Straßenfeger“ wie die Figur des Beppo, von denen wir etwas lernen können. Im Moment beschäftigt mich die junge Generation sehr. Mit „Fridays For Future“ ist aus dem Mut einiger weniger eine weltweite Bewegung entstanden, die sich für ihre Zukunft auf der Erde einsetzt. Das gibt mir große Hoffnung. Ich habe selbst zwei Kinder in diesem Alter.

Worüber können Sie lachen und wie entspannen Sie sich?

Ich gehe gerne ins Kabarett und als Pfälzer auch gerne auf Weinfeste. Dort, wo es gesellig, weltoffen und humorvoll zugeht, fühle ich mich wohl. Ansonsten bin ich gerne in Bewegung und draußen in der Natur. Das erdet mich. Ich lese viel Fachliteratur, aber auch Romane und Krimis aller Art.

Welchen Beruf hätten Sie ergriffen, wenn Sie sich anders entschieden hätten?

Ursprünglich wollte ich Lehrer für Deutsch, Geschichte und Sport werden. Durch den Zivildienst bin ich dann mit dem sozialen Bereich und der Pflege in Berührung gekommen. Später kam die Idee, mich mit einer philosophischen Lebensberatung selbstständig zu machen. Wenn ich heute meine Familie in Speyer besuche, nehme ich ab und zu die Fähre. Die Fahrt auf dem Wasser empfinde ich als entschleunigend und anregend. Auch „Fährmann“ wäre ein Beruf gewesen, der mir Freude gemacht hätte.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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