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Geschichte

Seit über 120 Jahren im Dienste von Menschen mit Behinderung

Die Entstehung der Nieder-Ramstädter Diakonie ist untrennbar mit dem Namen Johann Heinrich Wicherns verbunden, der Mitte des 19. Jahrhunderts in der evangelischen Kirche zur Inneren Mission aufrief, um auf das soziale Elend eine christliche Antwort zu finden.

So entstanden ab dieser Zeit in Deutschland mehrere Einrichtungen, die speziell die leidvolle Lage von epilepsiekranken Menschen ins Auge fassten. Eine Untersuchung im Großherzogtum Hessen im Jahr 1880 ergab, dass in dieser Region über 600 Menschen mit Epilepsie lebten, für die es keine geregelte Versorgung gab. Es dauerte noch fast 20 Jahre, bis 1898 in Frankfurt der Aufruf zur Gründung einer „Anstalt für Epileptische in Hessen“ erfolgte, der heutigen Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD). 
Die NRD hat sich im 20. Jahrhundert entsprechend den gesellschaftlichen und politischen Auf- und Abwärts- und wieder Aufwärtsbewegungen weiterentwickelt und verändert.

Im Jahr 2022 werden unter dem Dach der NRD die Angebote der NRD Orbishöhe GmbH mit den Angeboten für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zusammengeführt. Sie bilden den Geschäftsbereich „Kinder, Jugend und Familie" .

Mit der Maßnahme reagierte die NRD auf das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG), dank dem die Kinder- und Jugendhilfe nun auch für Kinder und Jugendliche zuständig ist, die eine Beeinträchtigung haben.

1898-1932Anfänge und erste Jahre
1898Die „Anstalt für Epileptische in Hessen“ wird in Nieder-Ramstadt gegründet.
1899Die ersten großen Häuser, getrennt für Frauen und Männer, werden gebaut.
1909Ein großes Mühlengelände in der Nähe wird erworben und als Landwirtschaftsbetrieb genutzt.
1910Kinder mit Körperbehinderung werden aufgenommen und zunächst in einer Baracke, später im „Elisabeth-Haus“ an der Dornwegshöhstraße untergebracht.
1928Ein neues Haus wird als Wohn- und Ausbildungshaus für körperbehinderte junge Männer errichtet.
1932Das „Rettungshaus“ für Jugendliche in Jugenheim / Rheinhessen wird übernommen und unter dem späteren Namen „Franz-Josef-Helferich-Haus“ zum Wohnheim für Menschen mit Behinderung umfunktioniert.
1933-1944NS-Zeit
1935Das Haus Magdala für Frauen wird gebaut, eine Kapelle – später ...
1936... Lazaruskirche genannt – wird auf dem Gelände errichtet.
1937Die damaligen Nieder-Ramstädter-Anstalten (ab 1939: Nieder-Ramstädter Heime) gelangen zunehmend unter den Einfluss der Nationalsozialisten.
19411941 wird ein NS-Staatskommissar als Leiter eingesetzt, der Leitende Pfarrer Otto Schneider wird zunächst in Haft genommen und erhält dann Zutrittsverbot für das Heimgelände.
1942Im Rahmen der „Euthanasie“-Aktion werden – wie überall in Deutschland ...
1944... alle behinderten Menschen in Heimen durch Meldebögen erfasst. Ärzte in Berlin entscheiden danach, ob die Menschen noch arbeitstauglich sind oder als „unwertes Leben“ getötet werden sollen. Rund 600 Menschen wurden nach und nach aus den „Nieder-Ramstädter Heimen“ – so hieß die Einrichtung ab 1939 – in staatliche Anstalten verlegt und von dort in Tötungs-Anstalten gebracht. Mehr als 450 Menschen aus Nieder-Ramstadt wurden nachweislich ermordet.
1945-1959Neuanfang
1945Wiederaufnahme der selbstständigen Arbeit durch die Nieder-Ramstädter Heime; betreut wurden überwiegend alte und chronisch kranke Menschen oder Patienten aus den umliegenden Krankenhäusern; nur wenige Menschen mit geistiger Behinderung hatten die NS-Zeit überlebt und wohnten noch in Nieder-Ramstadt.
1950Die Aufnahme von Kindern mit geistiger Behinderung und die Eröffnung des Kinder- und Jugendhauses führte die Nieder-Ramstädter Heime wieder stärker an ihren ursprünglichen Auftrag – die Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung – heran.
1960-1999Weiterentwicklung - Von der Pflege und Verwahrung zur Förderung
1962Die Lazarus-Kirchengemeinde wird auf dem Gelände der Nieder-Ramstädter Heime etabliert.
1969Die Wichernschule eröffnet als Schule für Praktisch Bildbare ihre Pforten.
1980/82Bau und Einzug in das Haus Arche in Nieder-Ramstadt.
1984Einweihung der Mühltal-Werkstätten.
Einführung der ersten Angebote zur Tagesbetreuung (die heutigen Tagesstätten), für Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung keine Werkstatt besuchen können.
1996Die ersten ambulanten Angebote entstehen und werden in der Folgezeit zum „Familienunterstützenden Dienst“ immer weiter ausgebaut.
1997Das erste Wohnhaus für sechs Menschen mit Autismus wird eingerichtet.
In der Rheinhessen-Werkstatt in Wörrstadt/Rheinland-Pfalz wird die Arbeit aufgenommen.
1998Einweihung der Einrichtung in Wallertheim/Rheinland-Pfalz.
1999Einweihung der Mühltal-Werkstatt 2 in Nieder-Ramstadt.
Das Unternehmen heißt nun „Nieder-Ramstädter Diakonie“.
ab 2000Regionalisierung: Auflösung der Anstalt – hin zu einem Leben mittendrin
2000Das 100-jährige Bestehen der Nieder-Ramstädter Diakonie wird mit einem großen Fest gefeiert. Sechzig Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs installiert die Nieder-Ramstädter Diakonie mitten auf ihrem Gelände ein Mahnmal, das an die in der NS-Zeit deportierten und ermordeten Menschen erinnert. Die Namen aller Verschleppten werden in Form der früheren „Transportlisten“ in einem Buch gebunden, das seither seinen Platz in der Lazaruskirche hat.
Die Pläne zur Regionalisierung konkretisieren sich; Wohn,- Betreuungs-, und Beratungsangebote werden schrittweise an bestehenden und neuen Standorten in Hessen und Rheinland-Pfalz realisiert.
2003Einführung verbindlicher, einrichtungsweit geltender Qualitäts-Standards (GBM-Verfahren).
2004Eröffnung der „Frühförder- und Beratungsstelle“ in Groß-Gerau.
2009Erste Pläne zur Umgestaltung des Kerngeländes in Mühltal in Richtung eines integrativen Ortsteils mit Mischnutzung werden vorgestellt.
Es sind bereits 16 Standorte, 2015 werden es mehrere Dutzend Standorte sein; parallel dazu werden die Wohnangebote auf dem Kerngelände in Nieder-Ramstadt abgebaut
Einweihung Rheinhessen-Werkstatt: Sehr gelungen!“ fanden die 90 Beschäftigten und 20 Mitarbeiter, als sie Ende Mai 2009 die neue Rheinhessen-Werkstatt in Besitz nahmen.
2010Satzungsänderung; Umwandlung in den Stiftungsverein „Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie“.
2750 Chancen für Menschen mit Behinderung
Es sind bereits 17 Standorte
Weltkongress Inklusion in Berlin
900 Solarmodule wurden auf dem Dach der Mühltal-Werkstatt 2 in Nieder-Ramstadt installiert.
ab 2011Weitere Unternehmensbereiche unter dem Dach der NRD
2011Es sind bereits 18 Standorte
Erstmals wird die NRD zum Gegenstand einer Doktorarbeit. Das Thema – die Regionalisierung der NRD – eignet sich gut für ein Forschungsprojekt: Die Komplexeinrichtung NRD wandelt sich zum regionalen Anbieter.
Fotostrecke "Barrierefreie Blicke"
Wurzelwerk ist jetzt eine NRD-Tochter
Das Projekt „Geschichte“ wurde aufgelegt mit dem Ziel, möglichst viele Menschen selbst zu Wort kommen zu lassen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Heimen gewohnt und gearbeitet haben.
Die Umwandlung des NRD-Geländes in Mühltal nimmt Gestalt an
2012Gründung der „NRD Betrieb GmbH“ - Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung am ersten Arbeitsmarkt
Gründung der „NRD Altenhilfe GmbH“ - Anbieter stationärer Pflege für Senioren
„Schatzkiste“ unterstützt die Partnersuche
2013„NeuLand“ wurde als Gemeinschaftsprojekt von NRD und der Ortsgemeinde Jugenheim realisiert.
Das „Haus am Fliednerplatz“, erste Mühltaler Pflegeeinrichtung mit 24 Plätzen, eröffnet am 1. August 2013.
Es sind bereits 26 Standorte
2014Das Buch „Aussortiert. Leben außerhalb der Gesellschaft. Die Geschichte der Nieder-Ramstädter Heime nach 1945" erscheint. Mitarbeitende und Bewohner*innen, die die Zeit in den Heimen miterlebt haben, haben als Autor*innen daran mitgewirkt.
Baubeginn am Fliednerplatz. Hier soll ein neues Quartier für Menschen mit und ohne Behinderung entstehen.
Die NRD übernimmt die Behindertenhilfe Dieburg.
2015Die NRD Orbishöhe GmbH reagiert auf den Hilferuf des Landes Hessen und macht als erfahrener Träger zusätzliche Notangebote zur Unterbringung und Begleitung minderjähriger Flüchtlinge.
2016Die Eröffnung der Reha-Werkstatt in Dieburg macht es möglich, dass die NRD auch Menschen mit seelischer Beeinträchtigung im Arbeitsleben begleiten kann.
2017Das Bundesteilhabegesetz tritt in Kraft und wird nun schrittweise umgesetzt.
2018Im Rahmen der Wohnform "Betreuten Wohnen plus" stellen Eltern einer schwerbehinderten Tochter der NRD ihr Wohnhaus für die Betreuung ihrer Tochter und weiterer Klienten zur Verfügung. Es ist das erste Mal, dass die NRD Menschen in einer solchen Wohnform betreut.
2019Die Zielvereinbarung der Aktion Mensch mit der NRD ist erfüllt: Seit 2005 wurden 288 stationäre Wohnplätze auf dem Zentralgelände in Mühltal in kleinteilige, regionale Unterkünfte an verschiedenen Standorten in Südhessen umgewandelt.
Das inklusive Ferienhaus der NRD, das "Sonnenscheinhaus Christophorus", wird eröffnet.
2020Drei neue NRD-Wohnhäuser entstehen in Dieburg "Auf der Leer". Im rheinland-pfälzischen Oppenheim ist ein Neubau für 16 Menschen mit unterschiedlich hohem Unterstützungsbedarf entstanden.
Die NRD eröffnet das Inklusive Familienzentrum in Bensheim.
2021Ein neuer Standort in Oppenheim bietet Wohnraum für 16 Menschen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung, die einen unterschiedlich hohen Unterstützungsbedarf haben.

Spatenstich am Dornberg - Auf dem NRD-Gelände beginnt der Umbau
2022Im Jahr 2022 werden unter dem Dach der NRD die Angebote der NRD Orbishöhe GmbH mit den Angeboten für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zusammengeführt. Sie bilden den Geschäftsbereich „Kinder, Jugend und Familie" .
Das Löhe-Haus in Mühltal wird im Zuge der Neugestaltung des Dornbergs niedergelegt.
Die erste inklusive Wohngruppe für Kinder und Jugendliche startet als Modellprojekt in Bensheim.
1926-2022Die Geschichte der Orbishöhe
1926Der Verband der evangelischen weiblichen Jugend in Hessen erwirbt Haus und Gelände einer Gärtnerinnen-Lehranstalt in Zwingenberg. Er baut die Villa zum Erholungsheim um und nutzt sie auch als Verbandszentrale für den hessischen Bereich.
1943In der NS-Zeit wird die Jugendarbeit stark eingeschränkt. 1943 richtet die NS-Volkswohlfahrt ein Altenheim ein.
Nach 1946Nach 1946 dient das Haus wieder als Erholungsheim und Tagungsstätte.
1957/58Aufgrund von Anfragen aus dem Diakonischen Werk in Hessen und Nassau wird mit der Förderung von Spätaussiedlerkindern begonnen. Bis zu 50 Kinder aus den Ländern Osteuropas leben im Haus und werden über ein Schuljahr begleitet bei der Integration in die „neue Heimat“. Für einige Jahre war auch die Schule mit im Haus. Später widmet sich die Orbishöhe schwerpunktmäßig der Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus den Krisengebieten der Welt.
1991Die Orbishöhe bietet als Einrichtung der Jugendhilfe in der Stadt Zwingenberg mit mehreren Außenstellen eine Vielzahl pädagogischer Hilfen an.
1996Die gemeinnützige GmbH "Die Orbishöhe - pädagogische Hilfen für Kinder und Jugendliche" wird gegründet. Alleingesellschafter ist bis Ende 2005 der Verein "Haus Orbishöhe".
2005Nach der Auflösung des Vereins wird "Die Orbishöhe gGmbH" eine Tochtergesellschaft der Nieder-Ramstädter Diakonie mit Sitz in Mühltal.
2014Die Integration der Orbishöhe in den Konzern-Verbund der Nieder-Ramstädter Diakonie wird 2014 mit der Umbenennung in "NRD Orbishöhe GmbH" kenntlich gemacht.
2022Im Jahr 2022 werden unter dem Dach der NRD die Angebote der NRD Orbishöhe GmbH mit den Angeboten für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zusammengeführt. Sie bilden den Geschäftsbereich „Kinder, Jugend und Familie" .

Kontakt

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64367 Mühltal

06151 / 149-2525
06151 / 144117

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    Thomas Kirchmeyer,
    Produktionsleitung (Dieburger Werkstätten)
Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie

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