Als diakonisches Sozialunternehmen ist uns Transparenz ein wichtiges Anliegen. Auf dieser Seite möchten wir der Öffentlichkeit zentrale Informationen über unser Unternehmen zur Verfügung stellen. Die dargelegten Informationen entsprechen den Transparenzstandards der Caritas und Diakonie.
Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie, Stiftungsverein
Bodelschwinghweg 5
64367 Mühltal
Deutschland
Gründungsjahr: 1898
Der altrechtliche Verein „Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie“ hat seinen Sitz in Mühltal/Hessen, Ortsteil Nieder-Ramstadt, und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke. Der Verein besitzt die Rechte einer juristischen Person durch landesherrlichen Erlass vom 18. Dezember 1899 und ist ein Stiftungsverein. Die zuständige Aufsichtsbehörde ist der Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Der Verein ist Mitglied in der Diakonie Hessen – Diakonisches Werk in Hessen und Nassau und Kurhessen-Waldeck e. V. und dadurch zugleich mittelbar der Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. angeschlossen.
Organe sind der Stiftungsrat, der Vorstand und ggf. besondere Vertreter.
Der Verein will, gemäß seiner Tradition, Menschen, die der Hilfe, Unterstützung, Assistenz, Förderung und Pflege bedürfen, Nächstenliebe in Wort und Tat erfahren lassen.
Zweck des Vereins ist die Förderung der Behindertenhilfe, der Jugend- und Altenhilfe und des Wohlfahrtswesens sowie die selbstlose Unterstützung von Personen, die infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes auf die Hilfe anderer angewiesen sind.
Dieser Zweck wird satzungsgemäß insbesondere verwirklicht durch den Betrieb und die Unterhaltung ambulanter, teilstationärer und stationärer Einrichtungen und Dienste zum Wohnen und Arbeiten, zur Bildung und Ausbildung, zur Förderung, Begleitung und Pflege, zur Beratung und Therapie sowie von Werkstätten und Dienstleistungsbetrieben. Dabei sind Menschen mit Behinderungen besonders im Blick.
Die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie ist laut Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Darmstadt vom 17.08.2021 (Steuernummer 07 250 80557) von der Körperschaftsteuer nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG teilweise befreit, weil sie ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff. AO dient.
Zwischen 2016 und 2018 entstand in der NRD ein neues Leitbild. Es ist in gemeinsamer Arbeit von Menschen mit und ohne Behinderung erschaffen worden. Weil Selbstbestimmung und Teilhabe wichtige Ziele der NRD sind, war es wichtig, dass erstmals alle Menschen in der NRD mitmachen sollten.
Das Mitmachen war auf verschiedenen Wegen möglich: Es gab in vielen Einrichtungen inklusive Treffen. Es wurden Karten verschickt, auf die man seine Wünsche schreiben konnte. Es gab eine Leitbild-Website, auf die jeder und jede Beiträge schreiben und mit anderen diskutieren konnte. Außerdem haben 10 Clowns 20 Orte der NRD besucht und erforscht, wie es den Menschen geht, die dort leben oder arbeiten. Aus den Eindrücken haben die Clowns ein Theaterstück erarbeitet, das in der Lazaruskirche vor gut 200 Menschen aufgeführt wurde.
Die Anregungen der Clowns, die Wünsche und Ideen, die zusammengetragen worden waren, wurden in einem inklusiven Workshop gesichtet und sortiert. Daraus sind acht große Bilder entstanden. Mit diesen Bildern hat sich anschließend eine inklusive Redaktionsgruppe beschäftigt. Sie fragten sich: Was ist das Wichtigste? Und wie können wir das in kurzen Sätzen ausdrücken? Herausgekommen sind am Ende sieben Bilder. Eine Zeichnerin fertigte für jeden Leitsatz eine Illustration an. Sie basieren auf zwei Knetfiguren, die im großen gemeinsamen Workshop entstanden waren.
Der Stiftungsrat besteht aus sieben bis zehn sachkundigen Personen, die jeweils für eine individuelle Wahldauer von vier Jahren gewählt bzw. entsandt werden. Wiederwahl ist zulässig.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Diakonie Hessen entsenden im Einvernehmen mit dem Stiftungsrat je eine Person für die Dauer von vier Jahren in den Stiftungsrat.
Mitglieder des Stiftungsrates:
Die NRD ist an folgenden Gesellschaften beteiligt:
Bei der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie waren zum Stichtag 31.12.2020 insgesamt 2.137 Mitarbeitende beschäftigt – 2.005 Festangestellte, 19 Auszubildende und 82 Praktikanten, die eine Vergütung erhielten. 31 Personen absolvierten ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst in der NRD. Bei den Festangestellten waren mit 1.492 Mitarbeiterinnen fast 70% Frauen. Der Anteil an Vollzeitbeschäftigten betrug etwa 21%. 74 % der Mitarbeitenden arbeiteten in Teilzeit, geringfügig beschäftigt waren 5 %. Knapp 11 % der festangestellten Mitarbeitenden hatten einen befristeten Arbeitsvertrag.
Darüber hinaus waren im Jahr 2020 66 unentgeltliche Praktikanten und 134 Personen ehrenamtlich für die NRD tätig.
Für die Töchterunternehmen NRD Betrieb GmbH, NRD Altenhilfe GmbH und NRD Orbishöhe GmbH waren insgesamt 375 Mitarbeitende tätig. 33 davon für die NRD Betrieb GmbH, 74 für die NRD Altenhilfe GmbH und 268 für die NRD Orbishöhe GmbH.
Entwicklung der Klienten- und Mitarbeitendenzahl
Aufteilung der Mitarbeitenden nach Tätigkeitsbereich
Aufteilung der Mitarbeitenden nach Region/GmbH
Als Anbieter von Leistungen der Eingliederungs- (Behinderten-), Alten- und Jugendhilfe wird die Arbeit der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie überwiegend durch öffentliche Mittel refinanziert. Für den größten Bereich der Eingliederungshilfe ist in Hessen der Landeswohlfahrtsverband der Kostenträger, in Rheinland-Pfalz sind es die Kommunen. Daneben wird die Arbeit der NRD unterstützt durch Förderorganisationen wie zum Beispiel Aktion Mensch und durch Spenden von Privatpersonen und Unternehmen. Wir sind dankbar für das Vertrauen, das diese Organisationen und Spender uns entgegenbringen und sind uns unserer besonderen Verantwortung im Umgang mit diesen Zuwendungen bewusst.
In unserem Jahresbericht 2020 informieren wir über die wirtschaftliche Lage, die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung. Im Geschäftsjahr 2020 hat das Jahresergebnis 230.060 Euro betragen. Das Geschäftsjahr war wie in fast allen anderen Bereichen des täglichen Lebens auch in der NRD durch die Einflüsse der Corona-Pandemie gekennzeichnet. Unabhängig davon werden die Angebote der NRD weiterhin als attraktiv wahrgenommen und wurden auch im Jahr 2020 nachgefragt, was zu einer Vollauslastung führte.
Durch die Umstellungen in
der Abrechnungssystematik in Folge des Bundesteilhabegesetzes können ab dem Jahr 2020 die
Umsatzerlöse der Leistungserbringung konkreter erfasst werden, da Leistungen der
Unterbringung und Versorgung nun separat ausgewiesen werden. Der direkte
Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres wird dadurch aber erschwert. Von
insgesamt 100 Mio. € Umsatzerlösen wurden 79,6 Mio. € (79,6 %) aus Betreuungsleistungen
erzielt. Die Produktionserlöse der Werkstätten sanken pandemiebedingt von 5,26
Mio. € auf 4,56 Mio. €, was einem Anteil von 4,5% (Vorjahr 5,5%) an den
Umsatzerlösen entspricht. Zur Finanzierung der Löhne der Beschäftigten
mit Behinderung in den Werkstätten haben wir zum Ausgleich Bundeszuschüsse
erhalten.
Das Jahresergebnis 2020
war geprägt von den Zusagen und der nahezu vollständigen weiteren Refinanzierung
der Leistungserbringung durch die Kostenträger, denen dafür ein
besonderer Dank gilt. Gemeinsam konnten wir flexibel reagieren: So wurde
zum Beispiel Personal, das wegen der zeitweisen Schließung der Werkstätten
dort nicht benötigt wurde, an den Wohnstandorten eingesetzt.
Dennoch sind in der
Pandemie Zusatzkosten entstanden, die nicht vollständig durch die öffentliche
Hand aufgefangen wurden. Für die Finanzierung neuer Angebote und neuer
Werkstatt-, Tagesstätten- oder Wohnstandorte sind wir weiterhin auch auf
Drittmittel angewiesen. Die Zuschüsse
und Spenden, die wir im vergangenen Jahr erhalten haben, sind daher für die
Weiterentwicklung inklusiver Angebote von großer Bedeutung.
Der Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung sowie der Lagebericht der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie wurden von der Solidaris Revisions-GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Zweigniederlassung Mainz) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Solidaris hat mit Datum vom 20. Mai 2021 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Im Jahr 2020 hat die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie Spenden, Bußgelder Erbschaften in Höhe von insgesamt 993.388 Euro erhalten. Ein Überblick über die Struktur der Spendeneinnahmen und die Mittelverwendung finden sich im Jahresbericht 2020.
1. Finanzen
Das wirtschaftliche Handeln der NRD wird jährlich von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft untersucht (siehe "4. Wirtschaftsdaten und wirtschaftliche Lage"). Darüber hinaus werden gemeinnützige Stiftungsvereine wie die NRD vom Finanzamt daraufhin überprüft, ob sie ihre Gelder satzungsgemäß einsetzen.
2. Betreuungs- und Arbeitsbereiche
Die Werkstätten der NRD haben folgende Zertifikate, welche eine Laufzeit von mehreren Jahren haben:
Die Zertifikate finden Sie auf den Seiten der Mühltal-Werkstätten https://www.muehltal-werkstaetten.de.
Die Vorgehensweise für die Zertifizierungen ist immer gleich: Es wird mit einem Zertifizierungsaudit begonnen, dann folgen Überwachungsaudits in den Folgejahren je nach Laufzeit des Zertifikats, dann erneut ein Zertifizierungsaudit. Diese Audits werden von verschiedenen Zertifizierungsgesellschaften durchgeführt. In allen zertifizierten Bereichen werden auch interne Audits durchgeführt.
In den anderen Betreuungsbereichen werden ebenfalls Audits durchgeführt (zum Beispiel zum Thema Medikamentenmanagement oder Überprüfung der Dokumentation).
Desweiteren wird die NRD durch folgende Behörden kontrolliert:
3. Datenschutz
Verantwortlich für die Einhaltung und Kontrolle des Datenschutzes ist der externe Datenschutzbeauftragte der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie:
Thomas Althammer
c/o Althammer & Kill GmbH & Co. KG
Roscherstraße 7
30161 Hannover
Telefon +49 511 330603-0
Telefax +49 511 330603-48
E-Mail info@althammer-kill.de
https://www.althammer-kill.de
Die für uns zuständige Aufsichtsbehörde für Datenschutz ist der Beauftragte für den Datenschutz der EKD: https://datenschutz.ekd.de/kontakt/
"Warum wohnen Sie in einem eigenen Haus und ich muss in einem Heim leben?" fragte vor einigen Jahren eine Bewohnerin der damaligen Nieder-Ramstädter Heime einen Lokalpolitiker anlässlich einer Diskussion in der Lazaruskirche. Darauf gab es keine wirklich überzeugende Antwort.
Die Zeit der großen ,,Anstalten’’ ist definitiv vorbei; sie hospitalisieren und verhindern Integration. Große Anstalten entwickeln sich erfahrungsgemäß zu ,,totalen Institutionen’’ mit jeweils eigenen Gesetzmäßigkeiten. Es zeigt sich, dass große Häuser von Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen immer weniger akzeptiert und nachgefragt werden.
Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf Teilhabe und Normalität. Das haben die Vereinten Nationen in der UN-Behindertenrechtskonvention 2006 unmissverständlich festgehalten. Durch die Ratifizierung im Jahr 2009 hat die Bundesrepublik Deutschland sich selbst darauf verpflichtet.
Die Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) hat im Jahr 2005 beschlossen, das zentrale Heim in Mühltal Schritt für Schritt aufzulösen und die Wohnangebote für Menschen mit Behinderung zu regionalisieren. Auf Basis einer größtmöglichen Orientierung an den Bedarfen der Kunden entwickelt die NRD seitdem eine Vielzahl von Projekten mit regionalem Bezug. Nach den ersten Erfahrungen mit Wohnstandorten, die für 48 Menschen Platz bieten, baut die NRD heute konsequent Wohneinrichtungen mit 16 Plätzen. Diese Häuser bieten Ein-Zimmer-Apartments genauso wie Zweier-, Dreier- oder Viererwohngemeinschaften. Vom Betreuten Wohnen bis zur Intensivbetreuung werden alle Zielgruppen berücksichtigt.
Das ehemalige Zentralgelände in Mühltal wird derzeit zu einem lebendigen Stadtteil für die Gemeinde Mühltal umgewandelt, in dem die dort verbleibenden Menschen mit Behinderung mittendrin statt in einer Sonderwelt leben werden.
Neben stationären und teilstationären Wohnangebote für Menschen mit Behinderung sind weitere Geschäftsfelder der NRD der Betrieb von Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM), ambulante und Familien unterstützende Dienste und Beratungsangebote.
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Hier finden Sie unsere Geschäfts- und Jahresberichte:
Das Qualitätsmanagement der Nieder-Ramstädter Diakonie dient dem Ziel, unsere Angebote auf die Wünsche und Anforderungen der von uns assistierten Menschen mit Behinderung möglichst passgenau auszurichten, ständig zu verbessern und weiterzuentwickeln.
So werden jährlich die Produktionskunden und alle zwei Jahre die Klienten und gesetzlichen Betreuer befragt, wie zufrieden sie mit den Leistungen der Nieder-Ramstädter Diakonie sind. Dadurch ergeben sich wichtige Anhaltspunkte für notwendige Verbesserungen. Menschen, die sich nicht selbst äußern können, erhalten bei der Befragung unterstützte Kommunikation und werden begleitet von vertrauten Mitarbeitern oder Angehörigen.
Zum Qualitätsmanagement der Nieder-Ramstädter Diakonie gehört auch die Festlegung verbindlicher Standards, die im Besonderen in der Unterstützung/Betreuung und Pflege eingehalten werden müssen. Diese Standards geben jedem Mitarbeiter Sicherheit über die von ihm erwarteten Aufgaben, während sie den Nutzern Klarheit darüber verschaffen, welche Leistungen sie berechtigterweise erwarten dürfen.
Die Werkstätten der Nieder-Ramstädter Diakonie mit Arbeitsplätzen für rund 900 Menschen mit Behinderung sind in der pädagogisch unterstützenden- wie auch produktiven Leistung nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert.
Menschen mit Behinderung brauchen Ihre Hilfe!
© Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie
Bodelschwinghweg 5 - 64367 Mühltal - Tel.: (06151) 149-0 - Fax: (06151) 144117 - E-Mail: info@nrd.de