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„Eine Einrichtung mit Signalfunktion“

21.09.2009

Hessens Sozialminister Jürgen Banzer besuchte erstmals die NRD

MÜHLTAL.- Wird es in Zukunft weniger Menschen mit Behinderung geben? Erhebungen, die dies noch vor wenigen Jahren voraussagten, werden inzwischen korrigiert. Unzweifelhaft sind außerdem zwei Tatsachen: Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es nun die erste Generation behinderter Senioren. Und schwerst-mehrfach behinderte Menschen erreichen dank der Fortschritte in der Medizin heute ein sehr viel höheres Alter als früher. Fest steht außerdem, dass die gesamte Behindertenhilfe sich in einem grundlegenden Umbruch befindet, der spätestens in den 90er Jahren in Gang gekommen ist. Menschen mit Behinderung, die im vergangenen Jahrhundert wie selbstverständlich in Sonder-Einrichtungen betreut und gepflegt wurden, kommen jetzt mehr ins Leben und in die Mitte der Gesellschaft hinein.   Wie die Nieder-Ramstädter Diakonie (NRD) mit diesen Tatsachen umgeht, darüber informierten sich kürzlich CDU-Politiker von Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Der Bundestagsabgeordnete Andreas Storm, kein seltener Gast in der NRD, kam in Begleitung des hessischen Sozialministers Jürgen Banzer, der Landtagsabgeordneten Karin Wolff und der Mühltaler Bürgermeisterin   Dr. Astrid Mannes, um die aktuellen Entwicklungen ins Auge zu fassen. Storm stellte seinen Parteifreunden die NRD als eine „Einrichtung mit Signalfunktion“ vor.   Die Vorstände Walter Diehl und Hans-Christoph Maurer erläuterten den Gästen die Veränderungen, die schon seit zehn Jahren im Gange sind und die 2005 mit dem Beschluss besiegelt wurden, die Großeinrichtung aufzulösen. Diese Entwicklung entspreche den Wünschen von behinderten Menschen selbst, dem gesellschaftlichen Trend und auch den Zielen der Politik. Der Sozialminister teilt diese Auffassung, er bezweifelte allerdings, dass es „politisch durchkommuniziert“, was das alles kostet. Walter Diehl rechnete vor, dass es nicht billiger käme, die vorhandenen Gebäude auf dem Kerngelände der NRD in Mühltal so umzubauen, dass sie wieder Akzeptanz bei neu Anfragenden fänden. Banzer, der sich als genauer Zuhörer erwies, forderte seine Gastgeber dazu auf, ihm mitzuteilen, was sie von ihm erwarten: „Ich überlege, wie ich Ihnen helfen kann“. Walter Diehl bat um die ausdrückliche Unterstützung seitens der Landespolitiker für die Ziele der Regionalisierung von Angeboten für behinderte Menschen. Dies könnte die Erstkontakte zu den Gemeinden und den künftigen Nachbarn erleichtern. Hans-Christoph Maurers dringendster Wunsch war es, die unterschiedliche Zuständigkeit von Kostenträgern im stationären und im ambulanten Wohnen abzuschaffen. Solange für das eine der überörtliche und für das andere der örtliche Kostenträger zuständig sei, würden zwangsläufig beide Seiten immer wieder versuchen, die Kosten von sich selbst weg und dem anderen zuzuschieben. Dies müsse im Interesse von Menschen mit Behinderung aufhören. Maurer wies außerdem darauf hin, dass ambulante Betreuung nicht grundsätzlich billiger zu haben sei als stationäre. Billiger werde es nur, wenn die Personen einen geringen Hilfebedarf hätten, was aber auf die Menschen, die in der NRD einen Heimplatz haben, nicht zutreffe. Die NRD als größter ambulanter Träger der Behindertenhilfe in Hessen verfolge das Ziel, möglichst viele Angebote zu ambulantisieren, so Maurer: „Es ist aber eine Illusion, dass man damit auf jeden Fall Geld spart“. Maurer teilte dem Sozialminister auch mit, dass er angesichts der Wirtschaftskrise ein Anwachsen von Behinderten-Feindlichkeit wahrnehme. Er machte dies daran fest, dass viele Menschen sich vor allem erkundigten: „Was kostet denn so ein Heimplatz eigentlich?“ Hier zeiget sich der Sozialminister optimistisch. Er hat den Eindruck, dass die Mehrheit der Menschen in Deutschland stolz drauf ist, wie der Staat mit behinderten Menschen umgehe. Abschließend fragte Banzer die Mühltaler Bürgermeisterin, wie sie zu den Folgen der NRD-Regionalisierung stehe: Dr. Astrid Mannes bezeichnete diese Entwicklung als historische Chance, im Ortskern von Nieder-Ramstadt Angebote zu machen, die die Bürger vor Ort brauchten: Barrierefreies Wohnen für Senioren, ein Pflegeheim mit dem Schwerpunkt Demenz, eine Krabbelstube. mb

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