23.02.2017
Am vergangenen Montag berichtete der Fernsehsender RTL in der Sendereihe „Team Wallraff“ über drei Einrichtungen der Behindertenhilfe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Eine Reporterin des Teams von Günter Wallraff bewarb sich als Praktikantin in diesen Einrichtungen und filmte während ihrer Anwesenheit versteckt mit einer Kamera. Die Berichte sind schockierend.
Sie zeigen einen erniedrigenden und verletzenden Umgang einiger Mitarbeitenden mit den ihnen anvertrauten Klienten. Die Handlungsweisen lassen jeden Respekt, jede Empathie und jede Professionalität vermissen. Die Unternehmensleitungen haben reagiert und die betroffenen Mitarbeitenden bis zur endgültigen Klärung freigestellt. Die zuständigen Staatsanwaltschaften untersuchen die strafrechtliche Relevanz der Vorfälle.
Als Einrichtung, die Menschen mit Beeinträchtigung unterstützt, ist die NRD, sind die 2.300 Mitarbeitenden der NRD, von diesem Bericht betroffen. Jede Einrichtung ist betroffen, ein ganzer Berufsstand ist hier angefragt. Wir wollen nicht mit dem Hinweis, dass so etwas im Rahmen der NRD nicht vorkommen kann, zur Tagesordnung übergehen. Was tun wir stattdessen?
Unsere Arbeit als die eines Trägers der Behindertenhilfe unterliegt Gesetzen und Vorschriften, für deren Einhaltung unterschiedliche Aufsichtsbehörden sorgen. Wir haben Strukturen geschaffen, die die Zusammenarbeit von Einzelnen und Teams und die von Teams miteinander gewährleisten. Betreuungsteams haben Fachteams zur Beratung an ihrer Seite. In der NRD arbeiten neben gut qualifizierten Fachkräften der Betreuung und der Pflege selbstverständlich auch Quereinsteiger. Allen Mitarbeitenden steht ein breites Fortbildungsangebot zur Verfügung, das gut nachgefragt wird.
Wir stellen Transparenz her. Über unsere Website, über Facebook, Twitter, Google-plus und Youtube sowie über unsere Unternehmenszeitschrift berichten wir öffentlich über unsere Arbeit. Hier kommen Mitarbeitende und Klienten zu Wort. Alle Interessenten sind eingeladen, uns zu unterstützen und kritisch zu begleiten.
Ziel der Arbeit ist es, jedem von der NRD unterstützten Menschen zu ermöglichen, so normal und selbstbestimmt wie möglich leben zu können. Diesem Ziel sind alle Mitarbeitenden der NRD verpflichtet.
Die NRD möchte ihre Klienten, deren Angehörige und gesetzliche Betreuer, aber auch die Mitarbeitenden, außerdem die Geschäftspartner, Nachbarn und Anwohner darin bestärken, mit wachem Blick und großer Aufmerksamkeit ihren Alltag in der NRD zu begleiten. Wir bitten sie, Lob und Tadel an die NRD zurückzumelden. Insbesondere bittet die NRD darum, sich zu melden, wenn etwas dazu Anlass gibt. Rückmeldungen sind ausdrücklich erwünscht.
Bitte richten Sie Ihr Lob oder Ihren Tadel an die NRD über folgende Wege:
als E-Mail lob-tadel@nrd.de
telefonisch 06151 149-4444
Das Thema der inneren Haltung der Kolleginnen und Kollegen in ihrer Arbeit mit Menschen mit Unterstützungsbedarf wird Themenschwerpunkt der nächsten Ausgabe unserer Unternehmenszeitschrift "NRD! bewegt! sein. Weiterhin erarbeiten Mitarbeitende und Klienten der NRD in diesem Jahr gemeinsam ein neues Leitbild für die NRD. Die Frage des Umgangs insbesondere von Mitarbeitenden mit Klienten wird uns auch in diesem Kontext beschäftigen.
Bild: Ausschnitt eines Gemäldes von Andrea Söller
Menschen mit Behinderung brauchen Ihre Hilfe!
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