19.10.2018
„Inklusion geht nur gemeinsam“ – wie zutreffend dieser NRD-Leitsatz ist, haben am 18. Oktober einmal mehr Schülerinnen und Schüler der Reichelsheimer Gesamt – und Grundschule sowie Bewohnerinnen und Bewohner des NRD-Wohnverbundes Groß-Bieberau gezeigt. Im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion drehte sich alles rund um den Apfel, genauer gesagt um das Verarbeiten der Früchte zu leckerem Saft.
Um neun Uhr am Morgen steht das Equipment schon bereit,
Kernobstmühle und Saftpresse warten scheinbar nur darauf, endlich bedient zu
werden. Wie das Ganze funktioniert, das weiß Jörg Scharle. Der Teamleiter im
NRD-Wohnverbund Groß-Bieberau hat die Gerätschaften vor gut drei Jahren
angeschafft und seither schon an mehreren Standorten
der NRD zum Einsatz gebracht – immer gemeinsam mit den Menschen, die
dort wohnen und arbeiten. „Ich habe damals gesehen, wie viele Obstbäume die NRD
hat und fand es schade, dass so viele Äpfel immer ungenutzt am Boden liegen
geblieben sind. So ist die Idee entstanden, die Früchte zu Saft zu verarbeiten.
Vor kurzem haben wir auch Apfelwein hergestellt, den wir auf dem
Weihnachtsmarkt in Groß-Bieberau verkaufen werden. Das Tolle ist, dass alle
mithelfen können. Für jeden lässt sich eine sinnvolle Tätigkeit dabei finden“, erklärt Scharle.
Doch nicht nur die NRD hat viele Obstbäume, die sie pflegt, auch
die Reichelsheimer Gesamtschule und die Grundschule unterhalten gemeinsam eine
große Streuobstwiese, die unter anderem 21 Apfelbäume zählt. Die jeweiligen
Garten-AGs der Schulen sorgen dafür, dass alles wächst und gedeiht sowie
geerntet und verarbeitet wird. Im Austausch zwischen den Schulen und der NRD
war schnell klar: das ist die Gelegenheit für ein Gemeinschaftsprojekt.
Gegen zehn Uhr ist es dann soweit, die Grundschüler der 2a, die Schüler aus der neunten Jahrgangsstufe und die NRD’ler aus Groß-Bieberau kommen am Rande der Wiese auf dem Gelände der Gesamtschule zusammen. Gespannt lassen sie sich von Jörg Scharle und AG-Leiter Holger Hüttlinger zeigen, was zu tun ist. Schnell haben alle den Dreh raus und wuseln umher, sammeln die Äpfel von der Wiese, packen sie in Körbe, waschen sie, werfen sie zum Zerkleinern in die Obstmühle und bedienen die Saftpresse. Auch das Wegbringen des Tresters, der nach dem Pressen übrig bleibt, und das Abfüllen des Saftes in Flaschen gehört zu den Aufgaben, die alle mit viel Spaß an der Sache erledigen – Berührungsängste; Fehlanzeige. „Mir gefällt es, dass wir alle als Team zusammenarbeiten und am Ende auch noch ein tolles, nützliches Produkt herauskommt“, freut sich die 15-jährige Lilith Öhlenschläger. Wer zwischendurch eine Pause braucht, der stärkt sich mit dem frisch gepressten Saft und dem süßen Popcorn, das die Neuntklässler als Snack für zwischendurch mit der schuleigenen Popcorn-Maschine zubereiten.
Chance für
den Sozialpreis
Voll in Aktion vergeht die Zeit rasend schnell und im Laufe des
Vormittages werden rund 400 Kilo Äpfel von den
fleißigen Helferinnen und Helfern zu 170 Liter Saft verarbeitet, so die
Schätzung von Jörg Scharle. Schon nach gut einer Stunde kann er ein positives
Zwischenfazit ziehen: „Ich freue mich, zu sehen, dass es allen so viel Spaß
macht, das Leuchten in den Augen ist der beste Beweis dafür. Bestimmt werden
wir künftig weitere solcher Gemeinschaftsaktionen in die Tat umsetzen“. Dem schließt
sich auch der Leiter der Schulgarten-AG an. Holger Hüttlinger möchte das
Gemeinschaftsprojekt sogar beim Wettbewerb „Raum Zeit Mensch“ einreichen, den
die Schule gemeinsam mit der Sparkassenstiftung des Odenwaldkreises ausrichtet.
„Ich denke, damit haben wir gute Chancen, den
Sozialpreis zu gewinnen. Das wäre zusätzlich zu dem heutigen Tag ein tolles
Erlebnis für alle Beteiligten“.
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