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Ein Standort für die Zukunft

14.09.2022 | Katrin Baginski

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Katrin Baginski

Katrin Baginski arbeitet als Pressereferentin und Texterin für die NRD.

Ein Standort für die Zukunft

Seit langem geplant, jetzt realisiert: Der NRD-Geschäftsbereich Kinder, Jugend und Familie bezieht seinen neuen Standort in Bensheim.

Keine zehn Laufminuten vom Bensheimer Badesee und nicht weit von der Innenstadt entfernt befindet sich seit Anfang Juli 2022 der neue Sitz der Geschäftsstelle für den Bereich Kinder, Jugend und Familie. Das ehemalige Hotelgebäude in der Europa-Allee 43 bietet auf mehreren Etagen viel Platz und eine helle, moderne Arbeitsumgebung.

Flexible Arbeitsgestaltung

An dem neuen Standort gibt es bewusst wenig fest zugewiesene Schreibtische. Offene Büros und Arbeitsbereiche sollen eine bessere Auslastung der Arbeitsplätze und einen guten Austausch zwischen den einzelnen Bereichen ermöglichen. „Mobiles und flexibles Arbeiten wird für uns immer wichtiger“, macht Monika Wilden vom Bereichsmanagement deutlich. „Wir haben viele Kolleg*innen, die in der ambulanten Betreuung arbeiten oder nur ab und zu einen Büroarbeitsplatz benötigen. Dafür haben wir jetzt die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen.“ Der Umbau des ehemaligen Hotelgebäudes war teilweise recht aufwendig. „Unter anderem mussten mehrere Betonwände entfernt und alte Technik aus den vorherigen Nutzungen zurückgebaut werden“, schildert Agnes Hacker, die das Projekt aus dem Bereich Immobilienmanagement betreute. Rund ein Jahr hat der Umbau gedauert und wurde von der ortsansässigen WSW Baubetreuungs GmbH fachgerecht durchgeführt. Auch die Kosten blieben trotz einiger baulicher und pandemiebedingter Hürden im Plan.

Offene Arbeitsbereiche auf beiden Etagen
Offene Arbeitsbereiche auf beiden Etagen

Neben der Geschäftsstelle „KiJuFa“ nutzen auch die Regionalleitung Bergstraße sowie der Fachbereich Kita die neuen Räume in Bensheim. Besonderes Highlight der Büroetagen ist ein Kreativraum, der zur Konzept- und Ideenentwicklung dient. Ausgestattet mit zwei Whiteboards und dem entsprechenden Moderationsequipment können hier ungestört Ideen für neue Angebote oder Projekte ausgearbeitet werden. Auch mehrere Besprechungsräume befinden sich an dem neuen NRD-Standort. Langfristig sollen diese, ebenso wie die mobilen Arbeitsplätze, auch den anderen NRD-Kolleg*innen über das interne Buchungssystem zur Verfügung stehen. Zunächst wird die Nutzung von den „KiJuFa“-Mitarbeitenden erprobt.

Hintergrund

Die Europa-Allee 43 wurde 1998 als OP-Zentrum errichtet. 2005 entstand hier für das Alleehotel ein Boardinghouse mit Gastronomiebetrieb, Büro-, Konferenzräumen und 18 Hotelzimmern. Seit Sommer 2021 ist das Haus im Besitz der Nieder-Ramstädter Diakonie.

Europa Allee 43
 
 

Wohnangebot mit Modellcharakter

Weitere Besonderheit in Bensheim ist ein neues Wohnprojekt in den beiden oberen Stockwerken. Hier befindet sich ein inklusives Wohnangebot für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung, dass es bislang in der Region noch nicht gab. Regionalleiter Daniel Bialon erläutert: „Das neue Wohnprojekt vereint erstmals die beiden Rechtskreise der Jugend- und Eingliederungshilfe in einem gemeinsamen Angebot.“ Auch hier sind die Räume großzügig gestaltet, teilweise mit einem fantastischen Blick auf die Hügel der Bergstraße. Viel Wert wurde auf eine barrierefreie Ausstattung gelegt. Alle Zimmer verfügen über einen eigenen Sanitärbereich. Eine offene Küche im Zentrum bildet den kommunikativen Kern. Außerdem bietet ein separates, voll ausgestattetes Apartment jungen Erwachsenen eine betreute Vorbereitung auf das eigenständige Leben. In Kürze werden die ersten Jugendlichen einziehen. Schritt für Schritt werden sich die oberen Räume dann mit Leben füllen. Einblicke in den neuen Standort bietet der Tag der Offenen Tür am 13. Oktober. Für weitere Informationen klicken Sie bitte hier.

Abschied von einem historischen Ort

Dem Neuanfang in Bensheim ging der Abschied aus Zwingenberg voraus: Mit einem gemeinsamen „Kehr-Aus“ verließen die Mitarbeitenden des Bereichs „KiJuFa“ Anfang Juli ihre ehemalige Arbeitsstätte in Zwingenberg. Das 1913 durch den Architekten Heinrich Metzendorf erbaute Anwesen war fast 100 Jahre lang ein zentraler Ort für die Belange von jungen Menschen – davon rund 30 Jahre unter dem Dach der „Orbishöhe“ und späteren NRD-Tochter.

Nicole Steigler (Mitte) schließt gemeinsam mit den früheren Einrichtungsleitungen Ulrike Schmidt-Stampfer und Horst Wann symbolisch die Tür des Hauses "Orbishöhe".
Nicole Steigler (Mitte) schließt gemeinsam mit den früheren Einrichtungsleitungen Ulrike Schmidt-Stampfer und Horst Wann symbolisch die Tür des Hauses "Orbishöhe".

Der Abschied fiel Nicole Steigler, Leiterin des Geschäftsbereichs „KiJuFa“, nicht ganz leicht: „So wie wir für junge Menschen ein Wegbegleiter auf Zeit sind, war dieser Ort für uns ein Wegbegleiter auf Zeit.“ Dass der neue Standort viele Chancen bietet, davon ist sie überzeugt: „Wir freuen uns darauf, unsere Angebote für junge Menschen von Bensheim aus weiterzuentwickeln als Partner einer inklusiven Jugendhilfe.“ Erinnerungen an die ehemalige Wirkungsstätte werden Nicole Steigler und ihr Team dabei sicher begleiten.

Das Gelände „Auf der Heide“ bleibt vorläufig bewohnt. Im Neubau lebt zurzeit eine Gruppe erwachsener Menschen mit Beeinträchtigung, die bei einem Wohnungsbrand in Auerbach ihr Zuhause verloren haben und hier die Zeit bis zur Wiederherstellung ihres Wohnhauses überbrücken können. Das Grundstück steht zum Verkauf.

Sitz Orbishöhe

Baumeister der Bergstraße

Heinrich Metzendorf (1866–1923) hat an der Bergstraße mehr als 300 Villen und Wohnhäuser entworfen, allein in Bensheim gibt es 130 solcher Jugendstilhäuser. Das „Haus Orbishöhe“ in Zwingenberg blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Aus der anfänglichen Lehranstalt für Gärtnerinnen wurde 1926 ein evangelisches Erholungsheim für junge Frauen. Nach dem zweiten Weltkrieg diente das Gebäude u. a. einer Schulklasse als Notunterkunft nach ihrer Flucht aus der damaligen DDR, bevor es für viele Jahre zum Lern- und Lebensort für Kinder und Jugendliche, darunter auch aus Krisenländern, wurde. Ab den 1990er Jahren entwickelte die gemeinnützige Einrichtung „Orbishöhe“ und spätere Tochtergesellschaft der NRD hier pädagogische Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche. Durch den Übergang der NRD Orbishöhe GmbH in die Stiftung der NRD erhielt das denkmalgeschützte Anwesen als Sitz des NRD-Geschäftsbereichs „KiJuFa“ für ein halbes Jahr nochmals eine neue Funktion.

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