29.12.2023 | Gastautor
Qualität ist ein wichtiger Faktor in unserer täglichen Arbeit, um diese zu erreichen und sicherzustellen, betreiben wir ein Qualitätsmanagementsystem. Im Rahmen dessen gab es 2023 die erste Bewohner- und Angehörigenbefragung, um direkt von unseren Kunden zu erfahren, wie sie unsere Arbeit sehen und um damit deren Zufriedenheit zu ermitteln.
Die Idee zu einer solchen Befragung kam von Frank Wieseler, welcher seit dem 01.08.2018 Pflegedienstleiter für den stationären und teilstationären Bereich der Altenhilfe ist. Er kennt dieses Instrument aus seiner früheren Einrichtung und konnte einige Erfahrungen mitbringen. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin Elke Wüllenweber-Klein wurden bereits im Frühjahr die Weichen für die erste Befragung der Bewohner und Angehörigen gestellt. Die Altenhilfe hat in den vergangenen fünf Jahren einen span-
nenden Entwicklungsprozess erlebt, das Hausgemeinschaftsmodell wurde Schritt für Schritt weiterentwickelt und in die Hausgemeinschaften integriert. Hierbei wurden Wege beschritten, die bei der Betreuung und Pflege alter Menschen noch sehr selten gegangen werden und viele andere Pflegeeinrichtungen haben sich dann doch wieder auf die klassisch stationären Konzepte berufen. Die hessische Betreuungs- und Pflegeaufsicht bescheinigte unser Konzept und dessen Umsetzung als innovativ und bezeichnete uns in diesem Zusammenhang als Pioniere. Was mit einer Hausgemeinschaft im Mai 2019 begonnen hatte, konnte im Dezember 2021 auf die zweite und Anfang 2023 auf die übrigen zwei Hausgemeinschaften übertragen werden. All diese Entwicklungen sollen dazu führen, die Zufriedenheit unser Bewohner*innen zu steigern, unsere Bewohner*innen sind der Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit. Aber natürlich auch deren Angehörige, denn diese gehören ebenfalls zu unseren Kunden. Es ist keine leichte Entscheidung, jemand aus der Familie in die Obhut einer Pflegeeinrichtung zu geben. Und deshalb ist uns deren Meinung ebenso wichtig.
Auswertung
Die Auswertung erfolgte getrennt nach Bewohner*innen und Angehörigen und letztlich nach Hausgemeinschaften. In unserer Konzeption sollen die Hausgemeinschaften den Alltag autark gestalten und haben hierbei auch entsprechende Gestaltungsspielräume. Das bedeutet dann auch, dass es eben keine Standardabläufe gibt, sondern diese von den Hausgemeinschaften nach den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner*innen gestaltet werden sollen.
Ergebnisse
Für jede Hausgemeinschaft gibt es nun zwei Ergebnisse: Die Zufriedenheit der Bewohner*innen und die Zufriedenheit deren Angehörigen. 20,83 % der Angehörigen beteiligten sich, bei den Bewohner*innen lag die Beteiligung bei 72,92 %. Die Ergebnisse Bei den Angehörigen bewerteten uns 80 % mit „gut“ und „sehr gut“, 14 % gaben uns die Note 3 und 2 % die Note 4. Die Bewohner*innen waren etwas kritischer. 78,86 % bewerten unsere Arbeit mit „gut“ oder „sehr gut“, 7,43 % vergaben die Note 3,4 % die Note 4 und 0,57 % die Note 5.
77,14 % unserer Bewohner*innen finden, dass unsere Mitarbeiter*innen freundlich und hilfsbereit sind, die Gewohnheiten der Bewohner*innen kennen und diese auch respektieren. Über 70 % halten unsere Mitarbeiter*innen für sozial und fachlich kompetent und fast 75 % bewerten die Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Zimmers als sehr gut. Verbesserungspotentiale sehen unsere Bewohner*innen bei der Erfra-
gung ihrer Wünsche zu den Betreuungsangeboten und beim Mittag- und Abendessen. Der Garten- und Eingangsbereich sollte ebenfalls ansprechender gestaltet werde.
Die Angehörigen schätzen besonders die Freundlichkeit und
Hilfsbereitschaft unserer Mitarbeiter*innen, das Ambiente in den
Hausgemeinschaften sowie die Beratung beim Einzugsprozess und die
pünktlichen und nachvollziehbaren Abrechnungen. Kritik gibt es bei der
Informationsweitergabe über unsere Betreuungsangebote, diese sind
offensichtlich für Angehörige nicht transparent genug.
Was machen wir
nun?
Trotz des insgesamt positiven Ergebnisses sind auch die
Kritikpunkte für uns wichtig, welche nur von einzelnen Bewohner*innen
oder Angehörigen kamen. Natürlich wird man es nie jedem immer recht
machen können, trotzdem möchten wir hier genauso näher hinschauen, was
wir besser machen können. Ebenfalls sind die Kreuze bei „weiß ich nicht
oder kann ich nicht beurteilen“ interessant, denn hier müssen wir mehr
Transparenz darstellen und eruieren, warum den Bewohner*innen oder
Angehörigen keine Bewertung möglich war. Im November 2023 haben wir die
Ergebnisse mit den Bewohner*innen und Angehörigen im Rahmen unserer
Bewohner- und Angehörigenabende präsentiert und diskutiert. In den
kommenden
Wochen wird Pflegedienstleter Frank Wieseler mit den Teamleitungen der
Hausgemeinschaften in die Details der Auswertungen gehen, um
entsprechende Verbesserungsmaß-
nahmen zu entwickeln. Denn ab sofort
soll eine solche Befragung einmal jährlich stattfinden – ein
Qualitätsmanagement lebt schließlich auch von Verbesserungsvorschlägen.
Bericht: Frank Wieseler
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