16.01.2024 | Philine Steeb
Am 1. August 2023 startete die neue NRD-Wohngruppe für Jugendliche in Roßdorf. Die Wohngruppe besteht derzeit aus neun Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren. Sie alle sind sogenannte „UMAs“ – unbegleitete minderjährige Ausländer*innen. Sieben Jugendliche kommen aus Afghanistan, zwei sind aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Schon zu Beginn waren damit alle Plätze belegt. Der Bedarf an Angeboten wie in Roßdorf ist groß.
Ziel ist, dass die Jugendlichen Deutsch lernen und gut auf das Leben in Deutschland vorbereitet werden. In der Wohngruppe haben sie sich bereits gut eingelebt. „Sie haben ihre Zimmer richtig schön eingerichtet“, erzählt Teamleiterin Andrea Knöpp. Auch von den Gemeinschaftsräumen ist sie begeistert. „Neben den neun Einzelzimmern und den drei Gemeinschaftsbädern gibt es eine coole Küche und einen wunderschönen Essbereich. Das Highlight aber sind die beiden Dachterrassen. Kein Wunder, dass die Mitarbeiterin vom Jugendamt gesagt hat, dass das die schönste Wohngruppe im ganzen Landkreis Darmstadt-Dieburg ist“, erzählt sie lachend.
Die Jugendlichen besuchen sogenannte InteA-Klassen (InteA steht für „Integration durch Anschluss und Abschluss“) oder befinden sich in Maßnahmen zur Berufsfindung. Einige haben bereits konkrete Berufswünsche wie Kfz-Mechaniker oder Pädagoge. Hier helfen Teamleiterin Andrea Knöpp und ihre Kolleginnen auch bei der Suche nach Praktikumsplätzen. So können die Jugendlichen herausfinden, ob der Beruf auch wirklich zu ihnen passt. In ihrer Freizeit gehen die Jugendlichen ihren Hobbies nach. Einige von ihnen würden gerne künftig im örtlichen Fußballverein mittrainieren. Das Angebot der Vereine in Roßdorf ist zwar begrenzt, aber das ist kein Problem. „Wir sind hier super an die Öffis angebunden,“ freut sich Knöpp. Einige Jugendliche haben Anschluss in Vereinen in Darmstadt gefunden, wo sie zum Beispiel zum Boxtraining gehen. Natürlich gibt es auch Ausflüge mit der ganzen Wohngruppe: Zusammen ging es auf das traditionelle Ortskernfest in Roßdorf und im Sommer zum Wohngruppengrillen der NRD. Eine Unternehmung ist Knöpp aber besonders in Erinnerung geblieben: der Besuch in einer Pizzeria. „Die Jugendlichen waren skeptisch und mussten sich erstmal darauf einlassen. Sie kennen die deutsche Esskultur – zu der auch mal eine Pizza beim Italiener gehört – noch nicht so gut. Am Ende gab es aber von allen eine 10 von 10 für die leckeren Pizzen.“
Dass sich die Jugendlichen gut eingelebt haben und in der Wohngruppe
wohlfühlen, freut Knöpp. Auf die Frage, welche Wünsche sie für die
Zukunft der Wohngruppe hat, kommt die Antwort wie aus der Pistole
geschossen: „Es fehlt uns leider noch an Personal. Derzeit besteht unser
Team aus fünf festen Mitarbeitern. Das ist zu wenig. Es wäre schön,
wenn wir neue Kollegen für diese tolle Arbeit gewinnen könnten.“
Foto oben: Haustechniker Daniel Raczynski montiert das Schild der neuen Wohngruppe.
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