Eine Kiste mit Spielsachen ist gepackt, Susanne Pries ist startklar. Die Motologin ist eine der sechs pädagogischen Mitarbeiterinnen der Frühförder- und Beratungsstelle der NRD in Groß-Gerau. Heute steht unter anderem ein Hausbesuch in Mörfelden auf ihrem Tagesplan. Noah ist eines von zehn Kindern, die Susanne Pries derzeit mit Hausbesuchen begleitet. Für NRD bewegt! darf Marlene sie begleiten, um Einblick in die konkrete Arbeit zu nehmen.
Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) ist 2017 in Kraft getreten. Dieses neue Gesetz bringt wichtige Veränderungen in der Eingliederungshilfe mit sich, die nach und nach umgesetzt werden müssen. Was „Behinderung“ bedeutet, wird jetzt anders betrachtet als vorher. Was auch neu ist: Die Unterstützung, die ein Mensch braucht, und das Geld, das er zum Leben und Wohnen braucht, werden getrennt. Ebenfalls neu: Es wird kein Unterschied gemacht zwischen „stationärem“ und „ambulant betreutem“ Wohnen.
„Small Talk mit Kolleg*innen“. Bis zu diesem Kapitel sind die zwölf Mitarbeitenden des Reinigungsservice in ihrem Kurs gekommen. Zwölf Mal haben sie sich getroffen, um unter Leitung von Antonia Schnura „Kommunikation am Arbeitsplatz“ einzuüben. Dankbar nahmen die Teilnehmenden nach drei Monaten dann ihre Zertifikate entgegen.
Ende 2016 wurde das Bundesteilhabegesetz (BTHG) verabschiedet. Es soll Menschen mit Behinderung mehr Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglichen. Die Unterstützung, die Menschen dazu brauchen, soll so individuell wie möglich sein. Es soll in Zukunft nicht mehr unterschieden werden zwischen „Stationärem“ und „Ambulant betreutem“ Wohnen, denn in beiden Wohnformen ist bedarfsgerechte Unterstützung möglich. Zwei Wohnbereiche der NRD haben bereits mit der Umwandlung begonnen, einer davon ist die Wohngruppe Pulvermühle 1 in Mühltal. Was hat sich da verändert? Wir haben bei Teamleiter Peter Fries nachgefragt.
"Wenn alle kommen, werden es heute sieben plus eins, also acht Kinder“, sagt Elke Englert-Asmar, nachdem sie den kleinen Patrick* und seine Mutter begrüßt hat. Die beiden sind die ersten, die an diesem Tag zur Eltern-Kind-Gruppe in der Frühförder- und Beratungsstelle der NRD in Groß-Gerau gekommen sind.Die Eltern-Kind-Gruppe gehört zum festen Angebot der Frühförderstelle für Kinder ab Geburt bis zur Kita. Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und Behinderungen können hier lernen, mit Gleichaltrigen in Kontakt zu kommen. Eltern können andere Eltern kennenlernen, sich austauschen und manchmal heiße Diskussionen führen.
„Es liegt auf der Hand, dass das Thema ausgerufen ist“. Mit diesen Worten beendete NRD-Vorständin Brigitte Walz-Kelbel den Fachtag für Mitarbeitende unter der Überschrift „Mitarbeiterrollen, Haltungsformen und Haltungen in der Unterstützung". Dort beschäftigte sich die zweite und dritte Führungsebene gemeinsam mit den FachberaterInnen und Sozialdiensten der NRD mit den Veränderungen, die auf Grund der politischen und rechtlichen Neuerungen entstanden sind und somit einen direkten Einfluss auf die Arbeit mit den KlientenInnen haben.
Ende April zog es über 170 Interessierte sowie Referentinnen und Referenten aus dem ganzen Bundesgebiet, aber auch aus der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Österreich, in den Erbacher Hof nach Mainz. Der Grund dafür: Der gemeinsame Austausch rund um die Themen TEACCH und Autismus beim 13. Deutschen TEACCH Forum.
„Gestern vor 50 Jahren war es, da bin ich hier angekommen“, sagt Helene Leisner. Wir sitzen im „Café Florian“ im Bodelschwinghweg 5. Helene Leisner, 82, kommt gerne zum Kaffeetrinken hierher, denn sie trifft hier auch Hannelore Spengler, die ehrenamtlich im Café tätig und seit einigen Jahren auch ihre gesetzliche Betreuerin ist.
Seit 82 Jahren gibt es die Lazaruskirche auf dem Gelände der NRD in Mühltal. 56 Jahre lang war die Lazarusgemeinde der NRD eine selbstständige Kirchengemeinde. Am 1. Januar 2018 hat sie sich wieder vereint mit der Evangelischen Kirchengemeinde Nieder-Ramstadt, wie es auch von 1936 bis 1961 der Fall war. Grund für die Fusion ist die Regionalisierung der NRD. Mit dem Zusammenschluss soll eine inklusive Kirchengemeinde Nieder-Ramstadt entstehen. Die Lazaruskirche geht in die Verantwortung der NRD über und wird weiter als Veranstaltungs- und Kulturkirche eine Rolle spielen – und weiterhin auch als Gotteshaus dienen.
Die Namen und Lebensdaten seiner Verwandten hat er auswendig im Kopf, die seines eigenen Lebens sowieso. Und auch den liturgischen Jahreskalender. Zwei Tage vor dem ersten Sonntag der Passionszeit treffen wir uns zum Gespräch: „Der nächste Sonntag ist Invocavit“, klärt mich Hans Auernhammer auf. Über 2500 Mal dürfte er den Sonntag in der Lazaruskirche der NRD in Mühltal schon mitgefeiert haben. Denn er lebt seit 50 Jahren hier.
Seit drei Monaten leben Alice Koch und Rita Ickes in einer „richtigen Wohnung“. Nochmal ganz anders als in Pfungstadt, wo die beiden Freundinnen im Haus Wormser Straße 3 einen abgetrennten Bereich für sich hatten. Jetzt, in Groß-Zimmern aber, in dem L-förmigen Neubau in der Ketteler Straße, mit richtiger Wohnungstür und eigener Klingel, fühlt sich das ganz anders an. „Hier gefällt es uns, hier wollen wir bleiben“, sagen beide.
Zwei Wochen lang wird ab Ende April das monumentale Kunstwerk „Luther 95“ von Michael Apitz in der Lazaruskirche auf dem Zentralgelände der NRD in Mühltal zu sehen sein. Im Laufe des Jubiläumsjahres 2017 „500 Jahre Reformation“ war das Kunstwerk in Wiesbaden, Bad-Homburg, Mainz, Worms, Frankfurt, Darmstadt und im Kloster Eberbach im Rheingau zu sehen und hat viele Menschen bewegt. So soll es auch in Mühltal sein. Der Aufbau des Bildes soll inklusiv vonstatten gehen.
Seit September 2017 ist auf dem NRD-Landwirtschaftsbetrieb „Sonnenhof“ ein Melkroboter im Einsatz. Man darf sich darunter keine menschlich aussehende Blechfigur vorstellen, die ferngesteuert durch den Kuhstall stakst und die Kühe versorgt. Nein, der Melkroboter ist eine automatisierter Melkstand, den die Milchkühe überaus gern aufsuchen, angelockt von leckerem Kraftfutter, welches vom Roboter für jedes Tier exakt bemessen – oder auch verweigert wird.
Daniel Horlitz lebt in der Ober-Ramstädter Hundertwasser Allee in einem modernen Wohnhaus, das sich von denen in der Nachbarschaft nicht unterscheidet. Nur findet hier nicht das übliche Familienwohnen statt. Hier sind 16 Menschen unterschiedlichen Alters zuhause, die von der NRD im Alltag unterstützt werden. In diesem Beitrag beschreiben wir, wie Daniel Horlitz in Ober-Ramstadt lebt und wie er Teil des sozialen Gefüges dort geworden ist.
„Das Wahre, Gute und Vortreffliche ist einfach“. Diesen Satz hat der geniale Dichter und Naturforscher Johann Wolfgang von Goethe gesagt. Wenn er recht hat, dann ist das neue Leitbild der NRD vortrefflich. Denn es ist im Ergebnis einfach. Ob es auch wahr und gut ist, liegt an allen, die in der NRD leben und arbeiten.
„Es war schon immer mein Traum, für den SV 98 zu arbeiten. Ich bin ja auch Fan“, sagt Nico Stelzer, 23. Am 1. Januar 2018 hat Fan Nico sein Ziel erreicht. Sein Beschäftigungsvertrag wurde unbefristet verlängert. An zwei Wochentagen ist er im Marketing-Büro des größten Darmstädter Sportvereins an der Nieder-Ramstädter Straße tätig. Nach einem Praktikum 2014 hat er seit 2015 beim SV 98 ein betriebsintegriertes Beschäftigungsverhältnis (BiB). Angebahnt hat er es selbst durch sein ehrenamtliches Engagement seit 2012.
Thomas Pröhl studierte Elektrotechnik, als ihm ein Zufall dazu verhalf, seine beruflichen Ziele neu zu entdecken. Seit nunmehr 24 Jahren ist Thomas Pröhl Mitarbeiter der NRD in Rheinland-Pfalz. Zuletzt war er als Fachkraft für berufliche Integration tätig und seit dem 1. Januar 2018 leitet er das Projekt Regio 2030. Was ihm an der NRD gefällt, ist die Dynamik der Entwicklung und die Tatsache, dass er die stetige Veränderung aktiv mitgestalten kann.
Er im Pflegeheim, sie in der Servicewohnung – das Ehepaar Weißer aus Trautheim lebt im Haus am Fliednerplatz unter einem Dach.
Für Christoph Wittke, 37, der in der NRD-Wohngemeinschaft am Beethovenring in Seeheim lebt, ging letztes Jahr ein Traum in Erfüllung: Er konnte seine Tante Roswitha in den USA besuchen. Seit er sie vor vielen Jahren bei einem Deutschlandbesuch kenngelernt hat, war Christoph Wittke Amerika-Fan und es war sein größter Wunsch, einmal selbst nach Pocahontas im US-Bundesstaat Arkansas zu reisen, wo seine Tante lebt. Mit Unterstützung von Werner Bloßfeld, einem langjährigen Mitarbeiter, der 2015 in Rente ging, hat das im September 2017 geklappt.
Eine spezielle Tagesbetreuung für Menschen mit Autismus gibt es in der NRD seit 1997. Ab September 1997 erhielten fünf Personen Einzelbetreuung im Wohnhaus Emmaus. Als Angebot für Klienten mit Autismus und herausforderndem Verhalten ging im Mai 2000 das Team 5 an den Start.
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