Das Bundesteilhabe-Gesetz (BTHG) ist seit zwei Jahren in Kraft und wird schrittweise umgesetzt. Ab 2020 gilt eine wichtige Veränderung, auf die sich die NRD schon jetzt vorbereitet: die Trennung der Hilfe-Arten in Fachleistung und Grundsicherung.
Das Bundesteilhabegesetz verlangt mehr individuelle Zuwendung. Die Betreuung wird sich dadurch sehr verändern, so wird beispielswiese eine Unterscheidung zwischen stationärem und Betreutem Wohnen in Zukunft wegfallen. Auch die gesetzlichen Betreuer*innen haben in Zukunft mehr zu tun.
Er setzt sich für die Belange und Interessen von Menschen mit Behinderung ein, fördert und intensiviert die Zusammenarbeit zwischen den Angehörigen, Betreuern und der Wohnverbundsleitung – die Rede ist vom Angehörigen- und Betreuerrat, kurz ABR. Wie dieser im Wohnverbund in Wallertheim aufgestellt ist, das erklärt ABR-Mitglied Kurt Donarski im Interview.
120 Teilnehmer*innen aus der Eingliederungshilfe, aus der Hospizarbeit und Palliativversorgung sowie aus der Verwaltung und Politik in Hessen kamen zur Fachtagung „Leben und Sterben“ in der Lazaruskirche der NRD zusammen. Veranstalter waren die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAGE) und die zugehörige Ansprechstelle KASA, die seit vielen Jahren Fachtage zum Thema organisiert. Dieses Mal ging es um die Begleitung von Menschen mit Behinderung in Einrichtungen, und die NRD war erstmals Gastgeber.
„Haltung war schon immer mein Thema“, sagt Marianne Lehrian, Leiterin des Wohnverbundes Groß-Bieberau. Die Erzieherin arbeitet seit 40 Jahren in der NRD. Menschen mit Behinderung gut zu unterstützen, für Selbstbestimmung und Teilhabe einzutreten – das lag ihr schon am Herzen, als es diese Begriffe in der Eingliederungshilfe noch gar nicht gab. Der Wohnverbund Groß-Bieberau beschäftigt sich aktuell intensiv mit dem Thema „Respektvolle Begegnung“. Seit 2016 wird an diesem Ziel auf den verschiedensten Ebenen gearbeitet.
Der NRD Sonnenhof versorgt seit letztem Jahr das Studierendenwerk in Darmstadt mit Bio-Kartoffeln und Bio-Milch. Das Studierendenwerk bemüht sich bereits seit einiger Zeit, möglichst viele Produkte für die Herstellung der täglich rund 10.000 Mahlzeiten in Bio-Qualität zu bekommen und ist froh, mit dem NRD Sonnenhof endlich einen Lieferanten für Bio-Kartoffeln gefunden zu haben.
Hannah Gräbling hat den Sprung von der Rheinhessen-Werkstatt in den allgemeinen Arbeitsmarkt geschafft. Im Rahmen des Budgets für Arbeit ist jetzt Mitarbeiterin im Hauswirtschaftsteam der städtischen Kindertagesstätte „Auf der Bezirkssportanlage“ in Mainz-Bretzenheim.
Durch die neuen Regelungen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) hat sich für Menschen mit Behinderung einiges verändert. Ziel des Gesetzes ist die Stärkung der Selbstbestimmung und der Teilhabemöglichkeiten für jeden. Das soll vor allem dadurch gefördert werden, dass die unterstützungsbedürftige Person mit ihren Wünschen und Zielen stärker die Art und den Umfang der Hilfe bestimmen und mitgestalten kann – das nennt man Personenzentrierung.
Am 1. Januar 2017 ist das Bundesteilhabegesetz (BTHG) in Kraft getreten. Einige Änderungen sind bereits wirksam, andere werden nach und nach bis 2020 Gültigkeit erlangen.
Andrea Möller aus Mörfelden gewann mit ihrem Kunstwerk "Engel" im Weihnachtskartenwettbewerb der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hessen. Der Preis für ihren 3. Platz; 500 Euro und eine Reise nach Hamburg. Anna Joosten berichtet.
Wohnungen sind Mangelware. Kleine Wohnungen, wie sie von der zunehmenden Zahl der Singles in unserer Gesellschaft gesucht werden, erst recht. Und noch schwieriger wird es, wenn diese Singles von Grundsicherung leben müssen wie die Klient*innen im Betreuten Wohnen der NRD. Deshalb ist das Haus in der Bertha-von-Suttner-Straße 4 in Groß-Zimmern ein Glücksfall. Hier sind vor einem halben Jahr sechs Frauen in sechs Einzel-Apartments eingezogen. Und die NRD als Vermieter hat die Hausbesatzung inklusiv gestaltet.
Im Berufsbildungsbereich und in der Mühltal-Werkstatt, herrschte in der Vorweihnachtszeit Hochbetrieb. Beschäftigte der „Porsche-Gruppe“, die Hitzeschutzbleche für einen Zulieferbetrieb des Fahrzeugherstellers fertigen, bearbeiten mit jüngeren Kolleg*innen aus dem Berufsbildungsbereich (BBB) in jeder freien Minute Holzteile für den MÜMA. Die vier Buchstaben stehen für „Mühltaler Magnetbaukasten“, ein Spielzeug, das von der Idee über die Produktion und den Vertrieb den Stempel der Mühltal-Werkstätten trägt. Anfang November ging der MÜMA auf den Markt und kann seitdem über den Online-Shop bestellt werden.
„Ich fahre leidenschaftlich gern Auto. Und ich habe sehr gern mit Menschen zu tun. Das ist die perfekte Arbeit für mich“. Seit sieben Jahren steht Gabi Schnellbacher, 62, in Diensten der Engler Transfer GmbH und befördert Beschäftigte der Mühltal-Werkstätten von A nach B. Rund 80 Kilometer pro Werktag legt sie mit dem roten Kleinbus zurück. Mittwochs und donnerstags hat sie mit jeweils rund 40 Personen die meisten Fahrgäste.
In der Vorweihnachtszeit 2018 hat Ursula Hildebrand die NRD besucht, denn in den früheren „Nieder-Ramstädter Heimen“ war sie vor 50 Jahren eine Zeitlang untergebracht. Weil sie oft wild, trotzig und wütend war, trat sie von Nieder-Ramstadt aus mit 15 Jahren zu einer Gehirn-Operation an. Stereotaxie heißt der Eingriff, von dem man sich seinerzeit erhoffte, Verhaltensstörungen beseitigen zu können.
Egal ob Hunde, Katzen oder Hasen – in der NRD spielen Therapie- und Haustiere eine wichtige Rolle. Sie sorgen für gute Stimmung, haben eine beruhigende Wirkung und geben den betreuten Menschen in der NRD das Gefühl, gebraucht zu werden. Wir haben Mensch und Tier in Zwingenberg und Mühltal besucht.
Maria Gottfrieds Werdegang ist ein Beispiel für gelungene Mitarbeiter-Qualifizierung: 2014 übernahm die gebürtige Rumänin in der WG Am Grundweg die Krankheitsvertretung für eine Hauswirtschaftskraft und hat in der Begegnung mit behinderten Menschen ihren Traumberuf gefunden, wie sie heute sagt. Die NRD unterstützte die motivierte Kollegin, sich für die Betreuungsarbeit zu qualifizieren. So wurde aus der Hilfskraft eine Heilerziehungspflegerin – eine großartige Entwicklung für alle Beteiligten.
Seit 2011 arbeitet Stefan Michler auf einem BiB-Platz in der Kreisklinik Groß-Umstadt. Er macht Botengänge, die ihn auf alle zehn Stationen der Klinik und durch die ganze Verwaltung führen, um vor allem Patientenakten zwischen der Abteilung Medizincontrolling und den Stationen hin und her zu befördern. Eine sehr wichtige und verantwortungsvolle Arbeit.
Wie gestalten Männer mit geistiger Behinderung ihre Männlichkeit und mit welchen Schwierigkeiten sind sie hierbei konfrontiert? Wann ist ein Mann ein Mann? Was macht einen Mann aus? NRD-Mitarbeiter Michael Zach hat darüber in seiner Doktorarbeit geschrieben.
Wie geht es weiter, wenn wir nicht mehr können? Diese Frage beschäftigt viele Eltern, die ein Kind mit Behinderung haben, insbesondere dann, wenn das Kind auch im Erwachsenenalter noch im Elternhaus lebt. Brigitte und Herbert Gilbert, beide Anfang 60, haben für ihre Tochter Pia, 31, eine Lösung gefunden, die heute noch sehr ungewöhnlich ist: Die Eltern werden aus ihrem Haus in Nauheim ausziehen, vier Menschen mit Behinderung werden einziehen und mit Pia eine Hausgemeinschaft bilden. Die Unterstützung der 5er-WG übernimmt die NRD.
Wo die Liebe hinfällt, da will sie auch leben. Brigitte Vollkommer, 82, und Hans Autzen, 71, haben sich vor vier Jahren kennengelernt und wurden im Laufe des vergangenen Jahres ein Paar. Am 26. Oktober 2018 gaben sie sich im Wohnzimmer des Hauses Wormser Straße 3 in Pfungstadt ihr Freundschaftsversprechen – ganz offiziell. Die Hausgemeinschaft und etliche Mitarbeitenden erlebten den schönen Augenblick mit, Beate Braner-Möhl, Stabsstelle Diakonie in der NRD, gab dem Paar den Segen.
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